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Delbrück im »Paradies«

Gäste der Volksmusik-Starparade stürmisch gefeiert

Von Barbara Kroker (Text und Foto)
Delbrück (WV). »Wir lassen uns das Singen nicht verbieten«: Dies gelobten am Sonntagabend gleich zum Auftakt ihres rund dreistündigen Gastspiels in der ausverkauften Stadthalle Delbrück die Künstler der »Starparade der Volksmusik 2007«.

Gute Unterhaltung garantierten diesmal Patrick Lindner, Angela Wiedl mit Vater Willi, die Gruppe »Tanzpalais« und »Die Schäfer«. Eröffnet und spaßig moderiert wurde die Veranstaltung von Reiner Kirsten.
»So schön war's noch nie«, würdigte der jüngste Spross der Schwarzwaldfamilie Jäkle mit einem schelmischen Grinsen die besondere Gastfreundschaft seiner Zuhörer, die sich nicht nur in einem zur Bühne gebrachten Glas Wein offenbarte. Auch mit Präsenten und Küsschen wussten mehrere weibliche Fans den charmanten Kindskopf zu erfreuen, der im ersten Konzertteil vor allem durch die afrikanisch angehauchte Eigenkomposition »Mein kleines Paradies« überzeugte. Nach der Pause erwies sich der Familienmensch mit der Ballade »Du da oben« als folgsamer Sohn, der sich schließlich noch zu einer spontanen Jodeleinlage hinreißen ließ.
Zur Meisterschaft brachte den alpenländischen Zungenschlag jedoch erst Angela Wiedl mit ihrem glockenreinen »Erzherzog-Johann-Jodler«. Im Duett mit ihrem Vater Willi an der Gitarre wurde die stimmgewaltige Münchnerin überdies beim Titel »Wenn die Sonn' untergeht am Karwendel« mundartlich. Von tiefer Religiosität kündeten Lieder wie das ergreifende »Ich glaub an Gott«.
Ein Meckern allein reichte zur Überleitung auf die »Schäfer«, die wie immer barfuß auftraten und das Publikum gleich mit ihrem ersten Stück »Heut' ist ein wunderschöner Tag« an ihrer natürlichen Lebensfreude teilhaben ließen. Hierzu taugten desgleichen der gesungene Zungenbrecher »In Ulm...« oder das Medley, mit dem die vier Er-Volksmusiker die Textsicherheit der Konzertgäste testeten.
Dass das badische Quartett stets für einen Schabernack gut ist, erfuhr nicht zuletzt auch die Gruppe »Tanzpalais« beim Auftritt von Schäfer-Chef Uwe Erhardt als »Rosanna«. Um große Gefühle ging es ebenso in dem melodischen Stück »Wer sagt denn, dass die Liebe nur in jungen Herzen lebt«, in der soliden Rocknummer »Du hast mich einfach so verführt«. oder in der Rumba »Geht es dir benau wie mir?«
Unumstrittener Stargast aber war Patrick Lindner, der neben einem bunten Potpourri seiner größten Erfolge vor allem neue Stücke wie »Gefühl ist eine Achterbahn« mitbrachte. Sofort zum Mitklatschen veranlasste seine aktuelle Single »Es kann noch heute sein«. Die überwiegend älteren Semester in der Stadthalle Delbrück stimmten gerne auch bei dem neu aufgelegten 70er-Jahre-Gassenhauer »Bella Italia« mit ein. Gefeiert wurden ferner der letztjährige Grand-Prix-Beitrag »Wie ein Sternenregen in der Nacht« und der Titelsong der jüngsten CD »Heute, hier und jetzt«.

Artikel vom 27.03.2007