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»Rauchzeichen« stellt wieder junge Talente vor


»Rauchzeichen« ist wieder da. Komödianten und Kabarettisten, die erst auf dem Weg nach oben sind, präsentieren sich im Doppelpack dem Bünder Publikum, das dem Besten des Jahres eine Zigarre verpasst - und 3000 Euro als Preisgeld obendrein.
»Top Sigrid« und Robert Griess bestreiten am Samstag, 7. April, den ersten Abend.
Zu »Top Sigrid« schreibt der Veranstalter:
»Zwei Frauen. Kein Klavier. Keine Männerwitze. Zwei Frauen, die Tabus brechen würden, wenn es noch welche gäbe.
Zwei wahnsinnige Frauen warten auf ein wahnsinniges Publikum: Ein Publikum, das am Ostersamstag über das Schicksal zweier Frauen entscheidet. Zwei Frauen. Ein Publikum. Ein Abend. Für alle ist Premiere.
Zwei Frauen setzen alles auf eine Karte, um der Arbeitslosigkeit zu entkommen. Sie leben illegal von ALG I und sind auf der Flucht vor Hartz IV. Dabei geraten sie in die komischsten Absurditäten. Sie spielen sich lustvoll die Seele aus dem Leib und machen dabei auch noch eine gute Figur. Denn es geht ums blanke Überleben. Jedes Mittel ist ihnen recht, denn nichts ist grausamer als der Arbeitslosenknast.«
Wenn zwei attraktive Kabarett-Geheimdienstlerinnen mit ihrem Programm »Top Sigrid« Comedy-Sehgewohnheiten subversiv unterwandern, wird die Bühne in einen konspirativen Treffpunkt verwandelt.
So wollen sie zum Beispiel dem Zuschauer unerschrocken ohne Klavier und ohne Männerwitze gegenübertreten und verzichten damit freiwillig auf zwei der schrecklichsten Standardwaffen im Frauenkabarett.
So etwas kann sich nur leisten, wer wirklich zu den ausgebufftesten Profis oder den furchtlosesten und wagemutigsten Newcomern zählt.
Doch sowohl den einen, als auch den anderen ist eines gemeinsam: Sie stehen ständig mit dem Rücken zur Wand. Ihr Beruf gehört zu den härtesten und sie haben nichts zu verlieren, - denn wenn sie scheitern droht ihnen Hartz IV.
Vor diesem Hintergrund ist es leicht, unerschrocken zu sein und skrupellos zuzugeben: »Wir machen alles«. Unter diesem Motto singen, parodieren und deklamieren sie sich die Seele aus dem Leib, ständig das Damokles-Schwert des kabarettistischen Einzelkämpfers vor Augen: Arbeitslosigkeit und den Alltag als beschäftigungslose Schauspielerin.
Mit ihrem hundertprozentigen Reality-Kabarett haben die beiden Bühnenagentinnen mittlerweile nicht nur große Theater- und Kleinkunstbühnen im Sturm genommen, sondern sich auch namhafte Belobigungen an die Brust heften lassen.

Artikel vom 29.03.2007