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Droht das Ende der Eckkneipe?

Rauchverbot spaltet Gastronomie und Gäste -ÊWirte haben viel getan

Höxter (goc/miw/rob). »Flickenteppich und Schlupflöcher«. »Larifari-Regelung vernebelt Wirte«. Das Rauchverbot mit landesspezifischen Ausnahmeregelungen für die Gastronomie steht weiter heftig in der Kritik, wie die Schlagzeilen zeigen.

Die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich am Donnerstag darauf verständigt, das Rauchen in der Gastronomie mit Ausnahme separater Räume grundsätzlich zu verbieten. Für kleinere Kneipen und für Bier- und Disco-Zelte sollen Ausnahmen möglich sein.ÊDas WESTFALEN-BLATT hat bei einem Kneipenbummel in Höxter Stimmen dazu gesammelt.
»Wir hatten schon auf freiwilliger Basis rauchfreie Plätze eingerichtet. Wenn das Rauchverbot umgesetzt wird, muss dies aber einheitlich in allen Bundesländern erfolgen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Raucher sehr verständnisvoll sind. Bei uns sind grundsätzlich keine Aschenbecher aufgedeckt, erst auf Wunsch werden sie ausgeteilt«, sagt Strullenkrug-Wirt Christian Potthast.
Friedhelm Schwiete von der Kneipe »Peanuts« meint, dass es entweder ein komplettes oder gar kein Rauchverbot in Gaststätten geben sollte. Wenn die Gastwirte in Niedersachsen und NRW entscheiden dürften, ob ihre Kneipen Raucher- oder Nichtraucherkneipen sind, wäre die Konsequenz für Höxter, dass es hier keine oder nur sehr wenige Nichtraucherkneipen geben würde, da sonst viele Raucher als Gäste ausbleiben würden.
»Generell finde ich, dass in einem Restaurant, wo auch Speisen auf den Tisch kommen, ein Rauchverbot gerechtfertigt ist. In der kleinen Eckkneipe aber, wo die Gäste sich zum gemütlichen Bierchen treffen, wäre das fehl am Platz. Das sollte jeder Wirt selbst entscheiden können«, erklärt Barbara Preisner, Inhaberin der »Bierstube zum Fäßchen«.
Frank Sievers vom Hotel Niedersachsen weist darauf hin, dass in der Gastronomie bereits sehr viel auf freiwilliger Ebene getan werde. »Verpflichtende Regelungen durch die Politik sehe ich grundsätzlich als eher schädigend.« Uwe Kirschner (Dehoga) sieht durch die Reform Probleme für viele Schankwirtschaften.

Artikel vom 27.03.2007