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Ärgerlicher Verler Aderlass

SCV-Kader wird durch Sperren und Verletzungen weiter dezimiert

Verl (sba). Das tut weh! Der SC Verl hat am Sonntag im Heimspiel gegen Eintracht Rheine nicht nur zwei wichtige Punkte für den Aufstieg, sondern gleich zwei weitere Leistungsträger im Kampf um die Regionalliga-Rückkehr verloren.
Eine Woche nach dem Spitzen-Sieg gegen Preußen Münster herrschte am Sonntag nur noch wenig Glanz in den Augen der Verantwortlichen - Ernüchterung sprach aus den Gesichtern von Ermisch, Mankartz, Niehaus und Co. Sogar schon vor dem Anpfiff begann die lange Reihe der Hiobsbotschaften. Der verletzte Michel Amaral musste nach dem Aufwärmen feststellen, dass er nach seiner Fußverletzung noch nicht so weit ist. Für ihn rückte trotz einer Muskelverhärtung Heinrich Schmidtgal in die erste Elf. Kurzfristig passen musste auch Lars Remmert, der sich immer noch mit Muskelproblemen aus der Münster-Partie herumplagt.
»So reiht sich eins zum anderen, wie es schon die ganze Woche war«, betonte der frustrierte Verler Trainer Mario Ermisch nach 90 turbulenten Minuten. Ärgerlich sei für ihn aber besonders, dass dann »auch noch eine dritte Person so entscheidend in den Spielverlauf eingreift«, erregte sich der Übungsleiter über Schiedsrichter Guido Winkmann.
Laut Ermisch hätte gerade bei Christopher Becks Foul, das zum Elfmeter für Rheine führte, »eine gelbe Karte gereicht«. So muss der Sport-Club nach der roten Karte für Cosmin Uilacan vergangene Woche in Münster nun voraussichtlich auch auf die Rotsünder Beck und Orhan Özkara verzichten, die gegen Rheine beide den roten Karton sahen. Wie lange Uilacans Sperre ausfällt, wird wie der Sport-Club gestern bekannt gab am 4. April vor der Verbandsspruchkammer verhandelt.
Zu den Platzverweisen gesellte sich am Sonntag auch noch die Verletzung Turgay Danismazs. Zwar musste auch er unfreiwillig den Rasen verlassen, hatte sich zuvor jedoch nichts zu Schulden kommen lassen. »Vermutlich ist es etwas am Innenband. Ich habe richtig gemerkt, dass irgendetwas rausgesprungen ist«, schilderte der »Sechser« seine Eindrücke.
Nicht nehmen ließ es sich der nach seinem Schien- und Wadenbeinbruch erst am Donnerstag aus dem Krankenhaus entlassene Thies Kambach, den Kollegen von der Ersatzbank aus die Daumen zu drücken: »Schon seit Montag sind die Schmerzen nicht mehr so stark. Und natürlich will ich die nächsten Wochen nicht nur faul zuhause rumliegen.«
Der Verler Shootingstar würde trotz der schweren Verletzung, die er sich gegen Münster holte, sogar jederzeit wieder zu so einem Ball gehen: »Komme ich dran, mache ich das 3:0. Komme ich zu spät, breche ich mir eben das Bein«, sieht es der 24-Jährige locker.
Eine Sache ärgert ihn dennoch: »Wegen den Krücken kann ich mir jetzt nicht mal mehr ein Brötchen mit auf die Couch nehmen.«

Artikel vom 27.03.2007