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Im »Beichtstuhl«
über Europa reden

Inge König-Gausepohl und Dini Thomsen haben den »Beichtstuhl« aufgestellt.Foto: Horstmann

Äußerungen werden gefilmt

Herford (man). Der »Beichtstuhl« steht - ab heute sind alle Herforder aufgerufen, sich zum Thema »Europa« zu äußern (das HERFORDER KREISBLATT berichtete).

Zweieinhalb Meter groß ist der blaue Würfel, den die Künstlerinnen Inge König-Gausepohl (Lage) und Dini Thomsen (Kleve) im Eingangsbereich des MARTa postiert haben. Das Innere der Skulptur ist in zwei Räume unterteilt, in denen jeweils ein kleiner Sitzwürfel steht. Auf diesem können Bürger Platz nehmen und ihre Gedanken zu Europa mitteilen. Wenn gewünscht, werden die Sprechenden auch gefilmt. Einige der Sequenzen montieren die Künstlerinnen zu einem Film. Eine Endlosschleife, die die Herforder Stellungnahmen ins Zentrum der europäischen Macht transportiert.
Denn nach der MARTa-Zeit wird der »Beichtstuhl« nach Berlin gebracht - zur Konferenz des Europäischen Rates »Wirtschaft und Finanzen« am 20. und 21. April. Dabei sollen die europäischen Finanzminister Gelegenheit haben, den Film zu sehen.
Drei Wochen lang wird der begehbare Würfel im MARTa bleiben - in der ersten Woche sind die Künstlerinnen dabei, um zu filmen, zu erläutern oder für Fragen zur Verfügung zu stehen. Bereits im Vorfeld hätten sie sich an Einrichtungen wie zum Beispiel Schulen gewandt, um auf das »Beichtstuhl«-Projekt hinzuweisen, sagen die Künstlerinnen.
Sie gehen davon aus, dass es bei vielen Menschen ein Interesse an Europa gibt. Die Scheu, Stellungnahmen abzugeben, lasse sich oft abbauen, haben sie von ähnlichen Projekten erfahren.
Und wer sich schriftlich äußern will, kann eine »Beichtstuhl«-Karte einwerfen, die ans Bundesfinanzministerium weiter geleitet wird.

Artikel vom 27.03.2007