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Gemeinde würdigt die
Verdienste Günter Grubes

Als Heimatpfleger viele Verdienste erworben

Drohne (weh/KaWe). Die Gemeinde Stemwede hat den ehemaligen Gemeindeheimatpfleger Günter Grube aus Drohne offiziell aus dem Amt verabschiedet. Der Drohner hatte aus familiären Grünen um Ablösung gebeten.
Verabschiedet: Günter Grube.

Wer Günter Grube kenne, wisse, wie ernsthaft, gewissenhaft, anständig und solide dieser sei, sagte Bürgermeister Ekkehardt Stauss. Dies habe sich auch in der Arbeit des Drohners wiedergespiegelt, bei der Günter Grube vor allem als Schriftsteller, Fotograf und Reiseveranstalter auf sich aufmerksam machte. So schrieb der ehemalige Gemeindeheimatpfleger, der auch zahlreiche Beiträge in der STEMWEDER ZEITUNG veröffentlichte, die »Erinnerungen aus der Kindheit 1940 -52« und die Berichte über seine Eindrücke aus dem Posaunenchor Dielingen. Viel beachtet - und als Bestandsaufnahme für die Nachwelt wertvoll - sind auch seine Fotodokumentationen: »Ein Spiegel in Bildern aus allen 13 Dörfern«, »Bäume in Stemwede« und »Luftbildaufnahmen« werden in der Verwaltungsstelle oder in den Heimathäusern aufbewahrt.
Unter dem Motto »Geschichte erleben« organisierte Günter Grube von 1999 bis 2006 insgesamt neun Fahrten, darunter auch unvergessene Touren nach Thüringen (»Auf Luthers Spuren«) oder nach Potsdam. »Für Günter Grube ist Heimatpflege nicht das Schwelgen in Nostalgie«, betonte Stauss. »Sein Anliegen war es, Wertvolles zu erkennen, zu bewahren und zu entwickeln. Er predigte mit Enthusiasmus Heimatliebe, war in den Dörfern beliebt und gern gesehen.« Grube habe auch viele Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft besucht. »Er sagte den Menschen Dank, der ihnen gut tat und zugleich Bestätigung und Ansporn war.»
Ekkehardt Stauss freute sich aber auch, dass mit Wilhelm Dullweber ein würdiger Nachfolger gefunden worden sei. Von Wilhelm Riesmeier und Fritz Möller (SPD) vorgeschlagen, habe Dullweber, der frühere langjährige Pastor des Pfarrbezirks Haldem/Arrenkamp/Ilwede, seit Jahrzehnten viel mit der Heimatpflege zu tun. Stauss nannte hier die Mitgliedschaft im Geschichtskreis Levern und die Arbeit als »Nachtwächter«. Natürlich führte der Bürgermeister auch Dullwebers langjähriges Engagement in der Pflege der plattdeutschen Sprache an, die Pastor i.R. innerhalb der Kirche betreibt.
Auch Günter Grube ergriff das Wort. »Eigentlich hatte ich mir das Amt nicht zugetraut. Ich fragte mich, ob es nicht Ýeine Nummer zu großÜ für mich sei. Umso mehr freut es mich, wenn ich meine Sache doch gut gemacht habe«, sagte Günter Grube nach der Ansprache des Bürgermeisters. Er sei gerne zu den Menschen in die 13 Dörfer Stemwedes gegangen. Jedes einzelne kenne er gut. »Ich habe auch alle mit dem Fahrrad abgefahren«, erinnert sich der scheidende Gemeindeheimatpfleger. Er betonte, dass alle Ortschaften ihre Besonderheiten hätten.
Er sei für viele in Stemwede damals unbekannt gewesen, hätte sich erst vorstellen und behaupten müssen. In diesem Punkt werde es sein Nachfolger, Wilhelm Dullweber, etwas leichter haben, denn ihn kennen - nicht nur durch seine Arbeit als Pfarrer - viele. »Ich habe die historische Seite des Amtes etwas vernachlässigt. Es liegt mir nicht, in alten Akten zu wühlen«, bedauerte Grube ein wenig. »Jeder leitet das Amt mit seinen Schwerpunkten und das ist gut so«, meinte Stauss. »Ich habe neue Freunde bei meiner Arbeit als Gemeindeheimatpfleger gewonnen, die Zusammenarbeit mit den Ortsheimatpflegern hat mir Spaß gemacht«, unterstrich Grube. »Heimatpflege ist keine Sache des Alters. Ich wünsche Wilhelm Dullweber mindestens 15 erfolgreiche Jahre«, schloss Grube seine Rede. Dullweber entgegnete, dass er so lange das Amt nicht ausüben wolle. Eine zentrale Aufgabe für ihn sei es, einen jüngeren Nachfolger zu finden, der der Arbeit Kontinuität geben kann. Außerdem dankte Dullweber allen, die ihn einstimmig in diese neue Position gewählt hatten. »Seit 35 Jahren lebe ich (als gebürtiger Frotheimer) schon in Stemwede. Da ist mein zu Hause. Heimatliebe und Streiter Gottes zu sein, das passt gut und gehört gar zusammen«, meinte der ehemalige Pfarrer.
Im Namen aller Ortsheimatpfleger erhielt Günter Grube ein gerahmtes Bild als Erinnerung und Zeichen der Anerkennung für seine hervorragende Arbeit als Gemeindeheimatpfleger.

Artikel vom 28.03.2007