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Wanderer
gingen bis an
die Grenzen

Erster Blasheimer »Schnatgang«


Von Julia Kleinschmidt
Blasheim (WB). Völlig vermoost und unscheinbar steckt der Stein rechts des Weges in der Erde. Normalerweise würde man ihn wohl glatt übersehen. Daher legt Walter Hoffmann hier eine erste kurze Pause ein. Und die Wanderer erfahren: Dies ist kein Grenzstein, sondern eine Markierung, die auf den Wittekinds-Weg hinweist, der sich von Osnabrück bis Minden zieht. Viel Geschichtsträchtiges also stand am Samstag auf dem Programm beim ersten »Schnatgang« rund um die Altgemeinde Blasheim.
Die Idee zu dieser Art der Gemeindeumrundung kam Walter Hoffmann bereits, als er vor zwölf Monaten das Amt des Ortsheimatpflegers in Blasheim übernahm. »Viele Menschen kennen ihre Heimat gar nicht. Und gerade was sich hier allein an Wissenswertem auf den paar Kilometern auftut, das sich schon eine geballte Konzentration«, erzählt Hoffmann.
Auf dem Parkplatz auf der Kahlen Wart herrscht inzwischen reges Treiben. Mehr als 30 Mitwanderer haben sich beim Ausgangspunkt der Wanderung eingefunden, zünftig ausgerüstet mit festen Schuhen und Proviant im Rucksack. Unter ihnen Lübbeckes Bürgermeisterin Susanne Lindemann, Marlotte Oestreich, stv. Bürgermeisterin Pr. Oldendorfs, sowie die Ortsvorsteher Manfred Muth (Blasheim) und Willi Oevermann aus Oberbauerschaft.
Doch bevor es richtig losgeht, geht Walter Hoffmann genauer auf die Karte ein, die auf dem Parkplatz aufgestellt ist. »Das Wiehengebirge hat sich vor etwa 160 Mio. Jahren während des Jura in vielen Schichten gebildet«, erklärt er und geht auf geologische Besonderheiten ein. Kalk- und Sandschein finden sich hier, ebenso wie Schiefer sowie Schichten mit kohleähnlicher Ablagerung. Die dunkler gefärbten Sandsteinschichten - »Porta Sandstein« - seien an Fundamenten und Mauerwerk in der Region zu finden.
Nach diesen Erläuterungen sind die Wanderer in Aufbruchstimmung und machen sich auf den Weg. Für Geschichtsinteressierte, die nicht mehr so gut zu Fuß sind, hat die Familie Wickemeyer ihren »Apfelexpress« zur Verfügung gestellt, begleitet von flotten Weisen auf dem Akkordeon von Gertrud Hoffmann. Würde man das gesamte Gemeindegebiet umrunden, hätte man etwa 20 bis 25 Kilometer zu bewältigen. Doch so weit soll es an diesem Tag nicht gehen. Für den ersten Abschnitt hat Walter Hoffmann eine Strecke von etwa acht Kilometern geplant. Forsetzung folgt. Voraussichtlich dann im Herbst.

Artikel vom 27.03.2007