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Leserbriefe an die Lokal-Redaktion


An Beverungen ein Beispiel nehmen
Zum Bericht »Kampf um das Freibad Höxter: Bürger geben auf« (21. März) erreichte uns eine Zuschrift des Vorsitzenden des Fördervereins Freibad Beverungen und Umgebung e.V.:

Es ist schon erstaunlich, aus kurzer Distanz mit anzusehen, welche Energien man in Höxter aufwendet, um aufeinander einzudreschen - es wäre schön, wenn man die gleichen Kräfte auch mit Schaufel und Pinsel im Bad freisetzen könnte.
Natürlich wäre es klasse, wenn die Stadt Höxter das Bad für mehr als zwei Millionen Euro sanieren könnte - allein: Sie kann aber nicht! Die Haushaltslage gibt es, wie übrigens auch bei uns in Beverungen, nicht her! Also haben wir einen Förderverein gegründet und wenigstens begonnen, die Dinge zu tun, die wir als Bürger und Nutzer des Bades tun können.
Da gibt es jetzt etwa 1000 Mitglieder, die mit ihren Jahresbeiträgen dafür Sorge tragen, dass wir wieder einen Sprungturm haben, da gibt es eine Edelstahlleiter zum Turm, da ist in Zusammenarbeit mit der Stadt (auch das gibt es!) und mit einem Unternehmerverein eine Ringfilteranlage zum Babybecken geschaffen worden, die Umkleiden sind saniert (ebenfalls in Arbeitsteilung mit der Stadt), die Damenduschen sind erneuert - es gibt Strandkörbe und Familiensonnenschirme, Fallschutzmatten unter der Rutsche. Gerade wird die Terrasse vor der Cafeteria mit Granitplatten erneuert und neues Mobiliar angeschafft.
Der Verein zahlt den Grünpfleger und den Frühschwimmmeister, die Öffnungszeiten sind verändert, Schwimmkurse werden angeboten, natürlich gibt es ein Kinder- oder Sommerfest.
Ziel der ganzen Aktionen, bei denen uns auch andere Vereine unterstützen, ist doch, das Bad attraktiver zu machen und mehr Besucher zu erzielen. Gleichzeitig werden Rücklagen gebildet, um einer größeren Reparatur gegenübertreten zu können. Es gibt aber auch die vielen Vereinsmitglieder, die einfach helfen - und siehe da: Jeder mögliche Euro wird im Stadtsäckel zusammengekratzt - unter allen politischen Parteien herrscht hierin Einigkeit!
Liebe Leute in Höxter, der Förderverein Freibad Beverungen und Umgebung e.V. hilft gerne mit Rat und Tat weiter; so haben wir es mit Bad Driburg und mit Steinheim getan. Es ist so schade, dass der Gedanke eines Fördervereins in Höxter so totgeritten wird, dass hier offenbar kein Argument zu falsch ist, um sich ein Profil zu geben - nur dem Bad und den Bürgern hilft das Geschrei nicht!
INGO PREUSS
37688 BEVERUNGEN


»Das Freibad muss erhalten bleiben«
Zum Thema Freibad Höxter schreibt ebenfalls eine Leserin:

Bau einer Stadthalle, Ausbau eines neuen Gewerbegebietes, Ansiedlung Burger King, intensive Planung für eine Galerie im Bereich der Corbiestraße und eines großflächigen Einzelhandels auf dem ehemaligen Kaiser-Areal zeugen von einem gewissen Tatendrang in Höxter. Dabei werden wichtige Projekte, die unbequem sind, einfach stillgelegt. Auch wenn die Verwaltung der Stadt Höxter noch so beteuert, dass uns das Freibad erhalten bleibt, muss man Zweifel an der Aufrichtigkeit dieser Zusage haben.
Nur halbherzig wird vom Freibad und dessen Erhaltung gesprochen. Wie ist es sonst zu erklären, dass keinerlei Mittel für die Sanierung eingeplant wurden. Der Haushalt gibt das nicht her, kann man hören. Für andere nicht so vordringliche Dinge ist aber Geld eingeplant, wenn auch aus der Rücklage. Warum wird nicht über die Freizeitanlage Höxter-Godelheim diskutiert?
Dass unsere Bürger sehr an der Erhaltung des Freibades interessiert sind, konnte man deutlich bei der Unterschriftenaktion der UWG im Jahr 2004 erkennen. Etwa 1500 Unterschriften bekunden das eindeutig.
Die Interessengemeinschaft für die Erhaltung des Bades hat gute Arbeit geleistet. Die sehr schlüssigen Pläne einer möglichen Sanierung wurden aber nicht einmal geprüft. Die Pläne wurden im übrigen kostenlos erstellt! Kurz und bündig war zu hören: Wo soll das Geld denn herkommen? Dazu die Gegenfrage: Wo kamen denn zusätzliche (ungeplante) Millionen für den Bau der Stadthalle her?
Niemand will nun eine Abwägung Stadthalle gegen Freibad schaffen. Tatsache ist, dass unser Freibad schon seit fast vier Generationen eine beliebte und notwendige Einrichtung ist. Ca. 50 000 Besucher pro Jahr bekunden das. Wenn wir in unserer Stadt mit Freizeitangeboten werben, dann gehört diese Einrichtung unbedingt mit dazu. Eine Kreisstadt wie Höxter, ein so genanntes Mittelzentrum, sollte ein Freibad vorweisen können.
Auch wenn nun die Interessengemeinschaft die Arbeit aus verständlichen Gründen eingestellt hat, so bleibt immer noch die Möglichkeit, durch Willensbekundung (die nächste Wahl kommt bestimmt) die Weichen zu stellen.
HEIDI HEISEKE
37671 HÖXTER

Artikel vom 27.03.2007