27.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Die Natur mit allen
Sinnen kennen lernen

»Grünes Klassenzimmer« erhält RWE-Klimaschutzpreis

Von Janina Kröger (Text und Foto)
Verlar (WV). In Zeiten, in denen die Frage nach dem Klimaschutz immer wieder aufgeworfen wird, fallen Projekte wie die Erweiterung des »Grünen Klassenzimmers« in Verlar besonders auf: ein Projekt, das nun mit dem RWE Klimaschutzpreis 2006 belohnt wurde.

Das »Grüne Klassenzimmer« wurde 2004 angelegt, um den Schülern der Franz-Stock Grundschule die Möglichkeit zu geben, die Natur mit allen Sinnen zu erleben. »Die Kinder können hier verschiedene Ökosysteme beobachten«, erklärt Schulleiter Elmar Luchte. »Sie können ökologische Kreisläufe verfolgen und dabei den Zusammenhang zwischen Ursache und Wirkung erkennen.«
Das Klassenzimmer unter freiem Himmel umfasst bereits einen Baumlehrpfad, eine Wildblumenwiese und eine Obstwiese. Wichtige Pflanzen werden durch Informationstafeln, die auch im Unterricht hilfreich sind, gekennzeichnet. Unterstützt wird die Anlage durch ein eigens erstelltes Handbuch. Das ganze Jahr hindurch können die Kinder die Entwicklung der Bäume, Sträucher und Blumen mit ansehen und das Leben im Biotop untersuchen.
Den RWE-Klimaschutzpreis 2006 erhielt der Heimatverein Verlar, der das Projekt ins Leben gerufen hatte, jedoch für die Erweiterung der Beobachtungsgebiete durch einen Wildbienenstand und ein mit Wasser betriebenes Mühlrad mit Photovoltaikanlage.
Der regionale Energieversorger RWE Westfalen-Weser-Ems hat den Preis, der mit 2500 Euro dotiert ist, vor einigen Jahren ins Leben gerufen. Die Stadt Salzkotten, die wie alle direkt versorgten Kommunen angesprochen wurde, hatte die Aufgabe, ein Projekt vorzuschlagen, das die Kriterien des Energieversorgers erfüllt. Die RWE gab dann den Zuschlag.
»Wir möchten einen umweltpolitischen Beitrag leisten«, erläuterte Kommunalbetreuer Dirk Schmidt die Absicht. »Das Projekt Grünes Klassenzimmer entspricht zu 100 Prozent unseren Kriterien.«
Der Lehrbienenstand mit verschiedenen Bienen und Wespenarten dient ebenso wie die Mühlradanlage als Anschauungsobjekt im Unterricht. »Die Schüler können nun beobachten, was die Bienen durch die Bestäubung leisten und wie Energie durch Wasserkraft erzeugt wird - sie lernen durch Anschauung«, erklärt Schulleiter Elmar Luchte. Und auch Bürgermeister Michael Dreier ist von der Nützlichkeit des Projektes überzeugt: »Den Kindern ist heutzutage gar nicht mehr klar, welchen Beitrag die Bienen in der Umwelt leisten, denn wenn wir keine Bienen haben, haben wir auch kein Obst mehr!«
Das Preisgeld kann der Heimatverein Verlar gut gebrauchen, denn das nächste Projekt im Rahmen des »Grünen Klassenzimmers« steht bereits in den Startlöchern: Im Frühjahr soll ein Kräutergarten angelegt werden.

Artikel vom 27.03.2007