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Bildung ist das
Zauberwort

Dreiteiler zur Globalisierung im ZDF

Von Esteban Engel
ZDF, 22.10 Uhr: In der globalen Welt gibt es nur Gewinner oder Verlierer - sonst gar nichts: Mit seinem Dreiteiler »Wettlauf um die Welt« spart der Sender nicht an markigen Sprüchen.
Sieht auch Chancen: Claus Richter.Foto: ZDF

Mit starken Bildern und scharfen Schnitten beschreiben »Spiegel«-Chefredakteur Stefan Aust und »Frontal 21«-Redaktionsleiter Claus Richter von heute an bis Freitag Chancen und Risiken angesichts des rasanten Wachstums von Handel und Investitionen. Experten wie der einstige Weltbank-Ökonom Joseph Stiglitz, Post-Chef Klaus Zumwinkel oder der DGB-Vorsitzende Michael Sommer zeichnen in dem atemlosen Streifzug eine Welt, der alte Grundbegriffe abhanden gekommen sind.
»Geiz ist geil« oder »Saubillig« - solche Sprüche dürften den Männern und Frauen vor den Werkstoren der Waschmaschinenfabrik BSH in Berlin-Spandau mittlerweile im Hals stecken bleiben. Aust und Richter zeigen, wie die 600 Facharbeiter um ihre Jobs kämpfen. Es ist der Abschied von der »Deutschland AG«, die die Autoren im ersten Teil der Dokumentation heute beschreiben. Wie die Berliner Arbeiter - so lautet eine der Thesen - versteht auch Deutschland erst mit Verzögerung die Folgen der weltweiten Technologie-Revolution. Aus einst stolzen Facharbeitern werden Hartz-IV-Bittsteller. Globalisierung werde von vielen Menschen in Deutschland mit Dumpinglöhnen, Jobexport und Angst um den Arbeitsplatz verbunden, sagt ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender. Doch Angst sei nur die eine Seite: Wie kaum ein anderes Land profitiere »Exportweltmeister« Deutschland auch von der Nachfrage nach Produkten »Made in Germany».
Aber die Globalisierung birgt für Aust und Richter auch Chancen. Während adidas jeden Monat eine Million Sportschuhe von 12 000 Menschen im China fertigen lässt, setzt das Gütersloher Familienunternehmen Miele auf »Made in Germany« als Gütesiegel. Doch die größte Herausforderung für Deutschland bringt US-Ökonom Jagdih Bhagwati auf den Punkt. Nur mit Bildung könne Deutschland bestehen.
Morgen: (23.00 Uhr) »Deutschland im Umbruch - Die erzwungene Revolution«; Freitag (22.35 Uhr) »Deutschland global - Die tägliche Herausforderung«.

Artikel vom 28.03.2007