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Gedanken
zu Europa

Herforder äußern sich

Herford (man). Was Sie schon immer über Europa dachten, aber sich nie zu sagen trauten: Einen »Beichtstuhl« platzieren die Künstlerinnen Inge König-Gausepohl und Dini Thomsen im MARTa.

Herforder Bürger haben ab Dienstag Gelegenheit, sich dort zum Thema »Europa« zu äußern. Die Äußerungen werden gefilmt und während der Tagung eines europäischen Gremiums gezeigt.
Anlass der Bürgerbefragung, die von Herford aus startet: Am 20. und 21. April treffen sich in Berlin Wirtschafts- und Finanzminister der Europäischen Union. Der Rat »Wirtschaft und Finanzen« trägt den Namen EcoFin - eine Bezeichnung, die aus Sicht der Künstlerinnen den wenigsten Bürgern bekannt ist. Dabei geht es bei der Tagung um die Koordinierung der europäischen Wirtschaftspolitik.
Wichtiges Thema, geringer Bekanntheitsgrad: Für König-Gausepohl aus Lage und Thomsen aus Kleve war diese Diskrepanz das entscheidende Motiv, das europäische Bewusstsein der Menschen auszuloten.
Am Montag wird der 2,50 Meter blaue Würfel in der MARTa-Lobby aufgebaut, ab Dienstag können die Herforder mitteilen, was ihnen zu Europa einfällt. Unterteilt ist die Raumskulptur in zwei Kabinen. In der ersten Woche werden die Künstlerinnen anwesend sein - in diesem Zeitraum wird auch gefilmt. Bis zum 15. April bleibt das Kunstwerk im MARTa.
Nach der Herforder Zeit wird der Zweieinhalb Meter-Würfel nach Berlin gebracht, um im Zuge der EcoFin-Konferenz aufgestellt zu werden. Die EU-Tagungsteilnehmer können dann in ausgewählten Film-Beiträgen erfahren, was die Herforder von Europa halten. Vom 22. April bis zum 29. Juni ist der »Beichtstuhl« anschließend im Bundesfinanzministerium zu sehen.

Artikel vom 24.03.2007