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Lernen und spielen in großer Familie

Eine WESTFALEN-BLATT-Serie -ÊFolge 3: Gemeinschaftsgrundschule Ovenhausen

Von Ingo Schmitz
Ovenhausen (WB). Die Grundschule Ovenhausen steht laut Schulentwicklungsplan auf der Kippe. Doch sie hat viel zu bieten, wie die dritte Folge der WESTFALEN-BLATT-Serie über die Höxteraner Grundschulen zeigt.

Kurz nach 8 Uhr. Es hat geklingelt. Die Jungen und Mädchen der vierten Klasse stehen fröhlich quatschend, aber diszipliniert vor der Eingangstür des Schulgebäudes. Artig putzen sie sich die Füße ab, dann geht es in den Klassenraum. Der ist bunt gestaltet, schöne Bastelarbeiten hängen von der Decke sowie selbst gestaltete Plakate an der Wand.
Hinter einem Raumteiler ist eine Computerecke. »Alles ist da, was wir zum Lernen brauchen. Ich finde unsere Klasse schön«, meint Marilena Koch (zehn Jahre).
Schulleiter Alfons Kleine erläutert: »Unser Schulprogramm stellt die Kinder in den Mittelpunkt von Schule und Unterricht und orientiert sich an den kindlichen Grundbedürfnissen in allen Lernsituationen. Christliche Erziehung unter Berücksichtigung des ökumenischen Gedankens wird in unserer Schule intensiv gepflegt.«
Lehrerin Gudula Leibmann ergänzt: »Hier ist alles überschaubar, jeder kennt jeden. Es herrscht eine familiäre Atmosphäre.« Ein wichtiger Baustein im Schulalltag ist die Betreuung von 8 bis 13.25 Uhr durch Sabine Behlke. »Die Schule leistet eine hervorragende Sozialarbeit. Es herrscht ein Miteinander und Füreinander. In der Betreuung sind Erst- und Viertklässler zusammen. Sie helfen sich gegenseitig«, berichtet die engagierte Mutter, die auch in der Schulpflegschaft vertreten ist.
Aus Sicht von Lehrerin Alexandra Tansoy geht das Konzept auf. »Bei uns ist viel mehr Unterricht möglich, als an anderen Schulen, weil alles geordnet läuft und die Kinder nicht erst noch im Unterricht erzogen werden müssen. Das steigert die Qualität des Unterrichts«, betont die Pädagogin.
Im besonderen Maße gelingt es der Grundschule Ovenhausen, sich nach außen zu öffnen. Lehrer, Schüler und Eltern beteiligen sich gemeinsam an den verschiedenen Feierlichkeiten im Ort. Sei es Heimatfest oder Karneval: Die Grundschule ist nicht nur dabei, sondern mittendrin. Das gleiche gilt für die Kunstausstellungen im Rathaus, betont Lehrerin Christa Watermann: »Wir sind in der Öffentlichkeit sehr präsent.«
Ein besonderer Aspekt ist die Beteiligung als Korrespondenzschule. »Wir qualifizieren uns in der Unterrichtsentwicklung. Dabei werden alle Lehrpersonen gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der GGS Höxter und der Grundschule Ottbergen in modernen Unterrichtsmethoden trainiert. In der Schuleingangsphase arbeitet die GGS Ovenhausen jahrgangsbezogen. Für einzelne Fächer sind Konzepte entwickelt worden, um die Kinder individuell zu fördern und ihren unterschiedlichen Lernvoraussetzungen gerecht zu werden«, erläuterte der Rektor.
Dass dieses Engagement Früchte trägt lässt sich belegen: Laut Alfons Kleine liegen die Leistungen der Kinder bei Vergleichsarbeiten über dem Durchschnitt -Ê sowohl im Landes-, als auch im Kreisvergleich.

Artikel vom 27.03.2007