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. . .  Heike Nolte, Umweltberaterin

Fünf Fragen an . . .


Heike Nolte ist Umweltberaterin der Stadt Löhne. Sie betreut die Müllsammelaktionen an diesem Wochenende. Mit diesen Aktionen soll darauf aufmerksam gemacht werden, welche Auswirkungen wilder Müll auf die Umwelt und die Gesundheit der Menschen hat. Die Fragen stellte Thomas Hochstätter.


Im Durchschnitt finden die freiwilligen Sammler weniger Weggeworfenes in der Landschaft. Hat sich das Problembewusstsein der Menschen zum Guten verändert?
Es wird zwar weniger Müll gefunden, es liegt jedoch noch immer sehr viel Wegwerfmüll an den Straßen, welcher wahrscheinlich gedankenlos fallen gelassen wird. Wir haben heute morgen sehr viel Süßigkeitenverpackungen, aber auch Flaschen und Zigarettenschachteln gefunden.

Mit welchen Fragen zur Abfallentsorgung kommen die Leute auf Sie als Expertin zu?
Viele Fragen drehen sich um die richtige Sortierung. »Welcher Müll kommt in welche Tonne?« zum Beispiel. Auch das Recycling wird nachgefragt. Viele möchten keinen Fehler machen, besonders wenn es sich um schadstoffhaltige Abfälle wie Farben und Lacke handelt. Da ist das Umweltbewusstsein schon vorhanden.

Einige Zeitgenossen behaupten, das ganze Mülltrennen wäre unnütze Arbeit, weil am Ende doch alles auf einen Haufen kommt. Oder der Unrat werde teilweise auf dunklen Kanälen ins Ausland geschafft, wo er dann irgendwo in der Landschaft landet. Was entgegnen Sie solchen Kritikern?
Die Feststellung, dass die Abfälle am Ende doch alle wieder zusammengegeben werden, wird auch an mich herangetragen, besonders beim Glas oder bei den Verpackungen. Ich erkläre den Bürgern dann Folgendes: Glasabfälle werden getrennt in Containern gesammelt und vom Glasentleerungswagen auch getrennt transportiert. In der Glasrecyclinganlage in Petershagen werden weiße, grüne, und braune Glasscherben getrennt aufbereitet. In Glashütten entsteht aus den Glasscherben wieder neues Glas.
Wertstoffe aus der grünen Tonne, ob Verpackungsmaterial oder Papier, landen nicht in der Verbrennungsanlage. Sie sind viel zu wertvoll. 2000 Tonnen Altpapier und 1000 Tonnen Verpackungen aus Löhne werden zur Sortierungsanlage nach Detmold transportiert und in Recyclingwerken zu den unterschiedlichsten Produkten wiederverwertet.

Mit wie vielen Behältern an welchen Stellen im Haushalt sortieren Sie selbst Ihren Abfall?
Ich habe in der Küche vier Behälter, wo ich gleich in Kompost, Restmüll, Papier und Leichtverpackungen trenne. Außerdem steht im Büro noch ein Papierkorb. Auch im Keller gibt es verschiedene Behälter und eine Kiste für Altglas, das zum Glascontainer gebracht wird. Ich muss aber sagen, dass ich hauptsächlich Pfandflaschen im Mehrwegsystem kaufe und somit nicht sehr viel Altglas habe.

Macht Ihnen das Spaß?
Die Frage nach dem Spaß bei der Abfalltrennung stellt sich mir persönlich nicht. Abfalltrennung ist immer eine sinnvolle Sache und dient dem Umwelt- und Klimaschutz. Aber wir bringen gern Schülern mit viel Spaß die richtige Abfalltrennung bei.

Artikel vom 24.03.2007