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Hauptschule ist
in Existenznot

Weiterer »Standort-Poker« nach Ostern

Bad Lippspringe/Schlangen (mai/bel). Die Hauptschule in Bad Lippspringe ist offenbar viel mehr gefährdet als bisher angenommen wurde. Dies wurde bei einem Sondierungsgespräch bei der Bezirksregierung am Donnerstag bekannt. Vertreter der beiden Nachbarkommunen Bad Lippspringe und Schlangen berieten mit der Aufsichtsbehörde über eine Verbundschule.

Bisher gingen die Politiker der Stadt Bad Lippspringe davon aus, dass die Badestädter Hauptschule aufgrund der aktuellen Schülerzahlen weniger in Existenznot gerate als die Schlänger. 20 Anmeldungen liegen derzeit in der Badestadt vor, in der Nachbargemeinde sind es gerade mal 13. Doch die Schule in Schlangen hat als einzige weiterführende Schule am Ort einen höheren »Bestandsschutz«. Damit könnte die Bad Lippspringer Schule weitaus eher in Gefahr geraten, zumal hier die vierzügige Realschule mit derzeit 131 Anmeldungen für den Eingangsbereich vorhanden ist.
Der Bad Lippspringer Bürgermeister Willi Schmidt sieht in dem »Standort-Poker« jedoch weiterhin die besseren Chancen bei der Lippspringer Einrichtung: »Unsere Zahlen sind besser als die in Schlagen«, so Schmidt gestern auf Anfrage. Deshalb befürworte er nach wie vor den Verbleib des Hauptschulstandortes in Bad Lippspringe.
»Viel Neues ist nicht dabei heraus gekommen«, kommentierte Bürgermeister Thorsten Paulussen (Schlangen) das Gespräch bei der Bezirksregierung. Als Perspektive sei über eine Verbundschule gesprochen worden, für die die Schulaufsicht nun die Voraussetzungen anhand der Anmeldezahlen sowie der Prognosen für die kommenden Jahre prüfe. Das Ergebnis erfahren die Verwaltungsspitzen der beiden Kommunen in einem weiteren Gespräch unmittelbar nach den Osterferien.
Eine Gesamtschule, die die schulpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Sigrid Beer, als Option ins Gespräch gebracht hatte, sei in Detmold kein Thema gewesen, so Paulussen. Auch über die Standortfrage einer möglichen Verbundschule sei nicht gesprochen worden. »Das hat auch keinen Sinn, so lange wir noch nicht einmal wissen, ob sich das überhaupt umsetzen lässt«, meint der Schlänger Bürgermeister.
Er warnte auch vor Euphorie. Denn in dem Gespräch sei auch deutlich geworden, dass die Entscheidung letztendlich beim Land liege. Sehr deutlich sei aber auch geworden, dass es für beide Hauptschulen sehr schwierig werde, wenn jetzt keine gemeinsame Lösung gefunden werde. Nach den jetzigen Anmeldezahlen haben beide Schulen gerade mal genügend Schüler für eine Eingangsklasse.

Artikel vom 24.03.2007