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»AWO-Wichtel« auf Einsatz-Suche

Ehrenamtliche helfen bei kleineren Reparaturen -ÊEin Anruf genügt

Versmold (igs). »Wichtel« sind nicht nur im Märchen die guten Geister. Es gibt sie auch im wahren Leben. Die AWO Versmold bietet älteren oder behinderten Menschen die Dienste der »AWO-Wichtel« an: Sechs Versmolder packen an, wenn bei kleineren Reparaturen im Haushalt Hilfe gefragt ist.

Tropfende Wasserhähne, Regale aufbauen oder eine Gardinenleiste anbringen: Für Senioren oder Menschen mit Behinderung können solche Dinge zu einem großen Problem werden. Die sechs »AWO-Wichtel« möchten in diesen Fällen ehrenamtlich helfen. »Wir finden es toll, dass wir jetzt auch in Versmold Wichtel gefunden haben«, freut sich AWO-Vorsitzender Udo Brune. Kreisweit gibt es den Handwerkerdienst bereits seit acht Jahren. »Wir wollen den örtlichen Handwerkern damit nicht in die Quere kommen«, betont Thomas Krüger von der AWO-Wohnberatung in Gütersloh. »Deshalb sind es kleinere Reparaturen und keine Komplettrenovierungen, die wir anbieten.« In vielen Orten im Kreis hätten die Wichtel bereits »Stammkunden«, die sich regelmäßig melden würden -Êetwa die Frau im Rollstuhl, die alleine nicht die Glühbirne auswechseln kann oder Hilfe beim Aufhängen von Bildern benötigt.
Das wollen auch die Versmolder Wichtel gerne tun: Günter Adam (52) hat bislang einer Nachbarin geholfen: »Und warum soll ich das nicht noch bei anderen tun?« Heinz-Jürgen Bierbaum (56) ist gelernter Handwerker und »leidenschaftlicher Heimwerker«. Seinen »Aktionsradius« möchte er jetzt über den Bekanntenkreis, in dem sein handwerkliches Geschick häufiger gefragt ist, ausdehnen: »Ich freue mich auf Aufträge.« Tim Mateo ist mit 25 Jahren der jüngste im Bunde. »Das ist eine tolle Idee«, habe er sich gedacht, als er davon in der Zeitung gelesen habe. Jetzt ist er mit dabei. So wie Friedhelm Westhelle (61): Er ist gelernter Abwassermeister und nimmt sich gerne Zeit, anderen zu helfen. Auch Friedrich Sauer (50) ist begeisterter Handwerker und Modellbauer -Êund möchte sich sozial engagieren. Sechste im Bunde ist Regina Gundlach, die ebenfalls gerne bei kleineren Dingen im Haushalt helfen und Botengänge erledigen möchte.
Die »Wichtel« erledigen ihre Arbeit ehrenamtlich, allerdings wird eine Aufwandspauschale von zehn Euro fällig. »Sollte das jemand nicht bezahlen können, springt bei Bedürftigkeit die Renate-Gehring-Stiftung ein«, erklärt Doris Weißer, AWO-Fachberaterin. Wer einen AWO-Wichtel benötigt, kann sich im »Haus der Familie« melden. Petra Richter, die die Aufträge an die Wichtel weitergibt, ist montags, mittwochs und freitags von 15 bis 17.30 Uhr unter % 4 90 36 zu erreichen, in der übrigen Zeit läuft der Anrufbeantworter. Die Wichtel werden dann nicht sofort auf der Matte stehen. »Das kann auch mal einen Tag dauern«, verweist Brune darauf, dass die Wichtel ehrenamtlich arbeiten.

Artikel vom 24.03.2007