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Grundschule
Bökendorf
ohne Chance

Auflösung empfohlen

Von Frank Spiegel
Brakel(WB). Die katholische Grundschule Bökendorf soll zum Schuljahr 2008/2009 aufgelöst werden. Diese Empfehlung gibt der Haupt- und Finanzausschuss dem Brakeler Rat, der am Donnerstag tagt.

Mit der Gegenstimme der Bökendorferin Ursula Grewe (CDU) fasste der Haupt- und Finanzausschuss vorgestern Abend diese Beschlussempfehlung und beugte sich damit den gesetzlichen Vorgaben des Landes. Diese sehen eine Schließung vor, wenn nicht mehr eine genügend hohe Schülerzahl erreicht wird.
Glücklich mit dieser Entscheidung war niemand: »Die Zahlen lassen nichts anderes zu«, bedauerte Meinolf Schulte (Grüne). Auch Peter Assman (SPD) erklärte: »Eine bittere Wahrheit für die Bökendorfer.« CDU-Fraktionschef Helmut Lohre: »Wir müssen nach Recht und Gesetz abstimmen.«
In der Beschlussempfehlung für den Rat heißt es, es wäre wünschenswert, wenn die Kinder aus Bellersen und Bökendorf sich solidarisch erklärten und nun die Grundschule in Hembsen besuchten, um diesen Standort auch zukünftig erhalten zu können. Vorschreiben kann man das den Eltern jedoch nicht.
Selbst entscheiden dürfen diese auch, ob sie ihre Kinder zum Schuljahr 2008/2009 schon in eine andere Schule schicken oder sie aber ihre Grundschullaufbahn in Bökendorf beenden lassen wollen. Carola Markus, sachkundige Bürgerin im Ausschuss, warnte allerdings davor. Das führe dazu, dass ein Lehrer irgendwann alle Fächer unterrichten müsste. Schulrat Hermann Schmitz pflichtete ihr bei. »Bei einer solchen Wahl erleben Kinder nicht mehr Grundschule, wie sie sein soll«, sagte er. Die Erfahrung habe gezeigt, dass ein Auslaufen des Schulbetriebes in der Regel auf Wunsch der Eltern frühzeitig beendet werde.
Die Grundschule Hembsen soll künftig als Teilstandort der Annenschule in Brakel geführt werden, die Gehrdener Grundschule als Teilstandort der Katholischen Grundschule Brakel.

Artikel vom 24.03.2007