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Mit 70 in »Sportlerrente«

Stadtsportring: Dietrich Möller löst Walter Redenius als Vorsitzenden ab

Harsewinkel (hw). Dietrich Möller hat das Amt des Stadtsportringvorsitzenden von Walter Redenius übernommen. Der 58-jährige ehemalige Schuldirektor der Realschule Harsewinkel wurde am Donnerstagabend einstimmig ins Amt gewählt, das der sofort zum Ehrenvorsitzenden ernannte Redenius nach zehn Jahren abgab.

Der scheidende Chef der 8392 in 26 Vereinen registrierten Sportler stand auf seiner letzten von ihm geleiteten Delegiertenversammlung noch einmal im Mittelpunkt. Zum einen, weil er eine positive Bilanz der vom Stadtsportring geleisteten Arbeit im Jahr 2006 zog. Zum anderen, weil die Laudatoren, Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide und Hans Feuß vom Kreissportbund Gütersloh, in ihren Rückblicken das beachtliche sportliche Lebenswerk des knapp 70-jährigen »Funktionärs aus Leidenschaft« Revue passieren ließen.
Redenius selbst zog den Vergleich zum Start seiner Tätigkeit im Jahr 1997. Damals schüttete die Dachorganisation rund 100 000 D-Mark an die Vereine für die Belange von rund 6800 Sportlerinnen und Sportlern aus, im Jahr 2006 waren es effektive 77 000 Euro, die der Stadtsportring für sportliche Aktivitäten von Vereinen (73 095 Euro) und Schulen bereitstellte. Bei Gesamteinnahmen von 83 260 Euro und Ausgaben von 81 240 hat der SSR erneut mit Augenmaß gewirtschaftet.
Mit neun Jahren war der mit einem großen Blumenstrauß in »Sportlerrente mit 70« (Feuß) verabschiedete SSR-Ehrenvorsitzende zum Sport gekommen. »Als Torwart waren sie der große Rückhalt des FC Greffen«, hatte die Bürgermeisterin recherchiert. Vom Aktiven zum Übungsleiter und fleißigen Sportabzeichensammler (32 Wiederholungen) führte sein Weg auf die Funktionärsebene.
Der bestens vorbereitete neue Chef Dietrich Möller, dessen Team mit Thomas Becker (Sportabzeichenobmann), Sebastian Elbracht (Jugendwart) und Manfred Wöstmann (Kassierer) ebenfalls einstimmig bestätigt wurde, brachte der Versammlung gleich eine Schulaufgabe mit. Per Fragebogen möchte der vor drei Jahren krankheitsbedingt in den Ruhestand geschickte Pädagoge von den Sportvertretern wissen, wie die Sportlerehrung gefeiert werden soll. Der traditionelle Ball wurde im Vorjahr durch einen Ehrungsabend abgelöst, bei dem die Vereine und ihre Athleten aber nur wenig Zeit mitgebracht hatten.
Übrigens: Der neue SSR-Chef trainierte in den 80-ern die erfolgreichen SWM-Volleyballer, entdeckte über den Schulsport die Qualitäten und Längen der legendären Homeyer-Brüder und war zehn Jahre lang Vorsitzender des Tennisclubs GW Marienfeld.
Hinweise, worauf er als Sportchef künftig besonders achten sollte, bekam Möller aus den Diskussionen. So verwies Theo Elbers, frisch wiedergewählter Vorsitzender der TSG Harsewinkel, auf die pro Kopf sinkenden Zuschüsse, zumal die Stadt keine zusätzlichen Gelder bereit gestellt habe. »Die Vereine haben mehr beantragt, weil sie immer mehr Aktivitäten entwickeln«, griff Elbers die von Redenius gelieferten Zahlen von 2939 organisierten Jugendlichen, 172 gemeldeten Wettkampfteams und 160 Übungsleitern auf. »Das wird vom Rat nicht honoriert, sondern es wird nach dem Salzstreuerprinzip vorgegangen«.

Artikel vom 24.03.2007