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Das Versmolder Bruch ist einzigartig

Heimatverein Oesterweg widmet Naturschutzgebiet eine Ausstellung


Versmold-Oesterweg (ks). Einem ganz besonderen Kleinod hat der Heimatverein Oesterweg seine Ausstellung im Rahmen der »Oesterweger Frühjahrsmesse« gewidmet: Das Naturschutzgebiet »Versmolder Bruch« stand am Wochenende im Mittelpunkt der Führungen und Vorträge.
Gemütlich bei Püfferchen und Kaffee lauschten die Besucher am Samstag den Vorträgen von Thomas Bierbaum und Bernhard Walter über den Wandel des Naturschutzgebietes und seine Tiere und Pflanzen. »Das Bruch zählt zu den sehenswürdigsten und einzigartigsten Naturschutzgebieten über den Kreis Gütersloh hinaus«, weiß Heimatvereinsvorsitzender Fritz Holtkamp. Was anfangs eine Fläche voller Wald war, ist heute eine wunderschöne Brachlandschaft mit natürlichen Flüssen. Die Veränderung kam durch den Menschen zustande, der im Wald seine Tiere weiden ließ und die Fläche landwirtschaftlich nutze. »Heute setzen wir Rinder als Landschaftspfleger ein, die dafür sorgen, dass der Wald nicht zurückkommt«, erklärt Thomas Bierbaum von der unteren Landschaftsbehörde des Kreises Gütersloh. »Denn wenn man zehn Jahre lang nichts pflegt, haben wir das Bruch voller Wald.«
Dies soll nicht geschehen, da das Naturschutzgebiet für viele bedrohte Vögel und Pflanzen eine Heimat bietet, weiß Bernhard Walter von der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld: So haben sich in dem 240 Hektar großen Gebiet 371 verschiedene Pflanzenarten angesiedelt. 45 davon befinden sich auf der roten Liste und gelten in NRW als gefährdet. »Diese ungeheure Artenvielfalt ist sehr beeindruckend«, erzählt Walter. So finde sich der Sonnentau, eine Fleisch fressende Pflanze, im Bruch, und der Silberreiher mache hier auf seiner Reise in den Süden eine Pause. Auch Kranich, Kiebitz und Wiesenpieper sowie zahlreiche Gänsearten werden immer wieder gesichtet -Êund natürlich der große Brachvogel. »Wir hoffen, dass sich der Bestand weiterhin so gut hält«, wünscht sich Walter.

Artikel vom 26.03.2007