24.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Land schickt
FH-Spitze
in Urlaub

Fördermittel weg

Gelsenkirchen (dpa). Der Unterschlagungsskandal an der Fachhochschule Gelsenkirchen weitet sich aus: Nachdem vergangene Woche drei Professoren und ein Ex-Mitarbeiter in U-Haft gekommen waren, beurlaubte die Landesregierung jetzt den Rektor und den Kanzler.
Gegen sie liegt strafrechtlich allerdings nichts vor. Ein Beauftragter des Wissenschaftsministeriums führt vorübergehend die Hochschule mit mehr als 6000 Studenten. Der FH-Kanzler reichte beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen Klage gegen seine Beurlaubung ein. Die Kammer des Gerichts setzte einen nichtöffentlichen Erörterungstermin für Montag an.
Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft und des Landesrechnungshofes wurden an der Fachhochschule seit Jahren Fördergelder in Millionenhöhe veruntreut. Dabei seien gezielt Restmittel aus Fördertöpfen abgerufen worden, kurz bevor diese verfielen. Der Bund der Steuerzahler forderte einen Untersuchungsausschuss. Fälle wie in Gelsenkirchen seien angesichts des unübersichtlichen NRW-Förderdschungels mit 400 bis 600 verschiedenen Fördertöpfen auch an anderen Hochschulen möglich, sagte Sprecherin Bärbel Hildebrand. Das Land müsse die Kontrolle verbessern. Dienstag soll Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) im Haushaltskontrollausschuss Rede und Antwort stehen. Der Untersuchungsbericht des Landesrechnungshofes steht im Internet unter www.lrh.nrw.de

Artikel vom 24.03.2007