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»Flügelblitz« hatte noch Glück

Kambach kommt heute aus Krankenhaus - Uilacans rote Karte vor Spruchkammer

Verl (sba). Es war die Schrecksekunde im Oberliga-Spitzenspiel zwischen Preußen Münster und dem SCV (1:2) am vergangenen Sonntag, als SCV-Torschütze Thies Kambach in der 28. Minute mit SCP-Keeper Michael Joswig zusammenprallte. Die bittere Konsequenz: Kambach erlitt einen Schien- und Wadenbeinbruch. Doch der Verler Neuzugang kann schon wieder ein wenig lächeln - heute wird er nach fünf Tagen aus dem Münsteraner Krankenhaus entlassen.

»Er hat mir gesagt, dass er hofft, nach acht Wochen wieder laufen zu können«, berichtet Trainer Mario Ermisch und fügt hinzu, »was für mich allerdings ein kleines Wunder wäre.« Beim Sport-Club sucht nach dem ärgerlichen Zusammenstoß allerdings niemand die Schuld beim Gegner, macht der SCV-Coach klar: »Für mich war es ein Unfall. Dafür kann man niemanden wirklich verantwortlich machen.« Auch die Preußen hätten sich vorbildlich verhalten, indem Torhüter Joswig und Teammanager Carsten Gockel Kambach beide einen Besuch am Krankenbett abstatteten.
Der aufstrebende Hoffnungsträger, der noch in der Hinrunde zwei Klassen tiefer beim Bielefelder Landesligisten VfL Theesen kickte, hatte am Ende sogar noch Glück im Unglück. Statt eines »komplizierten Splitterbruchs hat Thies einen glatten Bruch erlitten«, so Ermisch. Zudem hätten die Münsteraner Ärzte dem 24-Jährigen einen guten Muskelaufbau und eine schnelle Genesung attestiert.
Auch wenn die Gesundungsprognose der Experten unter einem guten Stern steht, der aufsteigende Stern der Hinrunden-Überraschung beim SCV hat nach dieser Verletzung vorerst einen schmerzhaften Stopp hinnehmen müssen. In jedem Pflichtspiel 2007 (Ein Pokal-, drei Oberligapartien) stand der »Flügelblitz« in der Anfangself, hat bei diesen Einsätzen zwei Tore und eine Torvorlage erzielt - Umstellungsprobleme beim Liganeuling: Fehlanzeige!
Mario Ermisch muss den längerfristigen Ausfall seines »Neuen« nun zähneknirschend hinnehmen. Dabei hätte ein Weiterwirken Kambachs aus Sicht des Übungsleiters eventuell noch deutlich mehr Einfluss auf den Verlauf der Münster-Partie genommen: »Man hat ja gesehen, wie Thies aufgedreht hat. Wäre er nicht ausgefallen, wer weiß, wie das Spiel dann ausgegangen wäre.«
Nicht helfen wird dem SCV am kommenden Spieltag auch Mittelfeld-Akteur Cosmin Uilacan nach seiner roten Karte vom Wochenende. Wie lange die Sperre ausfällt, ist indes noch nicht klar, weiß Geschäftsstellenleiter Manfred Niehaus: »Es wird zu einer Verhandlung vor der Verbandsspruchkammer kommen, die der Staffelleiter angeordnet hat, was uns sehr entgegen kommt. Wir haben ihm hierzu Material über unsere Sicht der Dinge geschickt.«

Artikel vom 23.03.2007