23.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Von Bauern, Müllern
und Bäckern

Fortbildungsmaßnahme für Lehrer

Lübbecke / Hedem (Re). Man nehme ... Mehl, Wasser, Salz und Hefe oder Sauerteig als Treibmittel: Diese Grundzutaten zum Brotbacken sind seit mehr 2000 Jahren gleich geblieben. Brot dient seit mehr als 6000 Jahren der Menschheit als Nahrungsmittel.

Wie aber werden Brot und Brötchen hergestellt? Wie kommt der Schlitz ins Brötchen? Wie geht es den Brotmachern aufgrund der zunehmenden Konkurrenz zum Discount-Brot? - Unter dem Titel »Von Bäckern, Müllern und Bauern« startete der Landwirtschaftliche Kreisverband Minden-Lübbecke am Mittwoch mit 40 Lehrern eine neue Fortbildungsserie.
Sie begann mit dem Besuch der Bäckerei Karsten Schmidt Hedem. »In dieser Veranstaltungs-Serie verfolgen wir das Endprodukt Brot bis zurück - zum Ursprung, dem Getreide auf dem Acker«, unterstreicht der Kreisverbandsvorsitzende Karl-Heinz Becker. So werden sich die Pädagogen in Folgeterminen die Mühlenwerke Hahne in Löhne (Kreis Herford) und den Getreideanbau auf einem Landwirtschaftlichen Betrieb in Bad Oeynhausen anschauen. Für 2008 ist dann ein Besuch bei der Getreideforschungsanstalt in Detmold geplant.
Schmidt-Betriebsleiter Jürgen Steiger stellte das Unternehmen vor. »Hauptsitz der Bäckerei ist in Hedem«, erklärt der Bäckermeister. »Darüber hinaus haben wir mehr 40 Filialen in den Kreisen Minden-Lübbecke, Herford sowie Niedersachsen und beschäftigen etwa 300 Mitarbeiter.«
»In Deutschland gibt es mehr als 300 verschiedene Brotsorten und 1 200 Backwerke zu kaufen«, erläutert Christiane Schmidt, die Chefin der Bäckerei. Und Getreideprodukte haben einen festen Platz in heimischen Haushalten, sie begleiten den Deutschen den ganzen Tag. »Pro Jahr isst jeder Bundesbürger im Durchschnitt 92 Kilogramm an Backwaren«, weiß Kreisverbandsvorsitzender Becker. »Und bei 94 Prozent der Bundesbürger kommt mindestens einmal täglich Brot auf dem Tisch.«
Die Pädagogen sahen an dem Nachmittag wie Handschnitt-Brötchen und süße Kaiserstuten mit Rosinen zubereitet werden. Anschließend diskutierten sie mit dem Betriebsleiter über die Perspektiven der Bäckereien in Deutschland. Jürgen Steiger: »Vor ein paar Jahren schossen die Discount-Bäcker wie Pilze aus dem Boden.« Nach seiner Meinung habe zwar diese Welle den Wettbewerb intensiviert, aber die »Goldgräberstimmung« sei längst verflogen. Viele dieser Läden seien längst wieder verschwunden. Das Bäckerhandwerk habe es mit Qualitäts- und Service-Offensiven geschafft, Kunden zu halten. »Qualität setzt sich einfach durch«, ergänzt Christiane Schmidt.

Artikel vom 23.03.2007