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Eltern sollen
Beiträge für
Ganztag zahlen

Neue Rektorin an der EMA-Schule

Espelkamp (fq). Jaqueline Lauf wird neue Rektorin an der Ernst-Moritz-Arndt-Grundschule (EMA-Schule). Der Schulausschuss sprach sich in der vergangenen Sitzung für die Lehrerin aus, die zurzeit noch als Konrektorin an der Grundschule in Hille-Oberlübbe tätig ist.

Lauf tritt damit die Nachfolge von Christel Mösko an. »Kurzfristig, so die Bezirksregierung, wird Lauf als Rektorin an der EMA-Schule tätig werden«, erklärte Helmut Kruke, zuständiger Fachbereichsleiter in der Stadtverwaltung. »Dies kann sogar vor oder kurz nach den Osterferien sein.«
Mit dieser Personalie startete die Schulausschuss-Sitzung, die mit einer zweiten ungewöhnlichen Begebenheit fortfuhr. Denn Andrea Hageböke, Schulpflegschaftsvorsitzende der Grundschule Benkhausen, übergab an Bürgermeister Heinrich Vieker 253 Unterschriften, die in den vergangenen drei Wochen im Kindergarten und in der Grundschule Benkhausen gesammelt wurden. Darin sprechen sich die Unterzeichner gegen eine Schließung der Grundschule in Benkhausen aus.
Und mit diesem Thema beschäftigten sich im weiteren Verlauf die Politiker (wir berichteten gestern). Einigkeit zeigten sie darin, dass der Elternwille bei der Entscheidung, auf welche Grundschule ein Kind gehen solle, wichtig sei und möglichst erfüllt werden solle. Doch sollten bei der Entwicklung Tendenzen zu erkennen sein, dass an einer Schule zu wenig Schüler angemeldet werden, müsse die Stadt als Träger eingreifen. Denn alle Grundschulen sollten in ihrem Bestand gesichert werden.
Der Schulausschuss beschloss zudem, dass die Eltern künftig für außerunterrichtliche Betreuungsangebote an den städtischen offenen Ganztagsgrundschulen monatliche Beiträge zahlen müssen. So sollen Eltern bis zu einem Brutto-Jahreseinkommen von 37 000 Euro 25 Euro monatlich zahlen. Für Einkommen von bis zu 49 000 Euro sind zum Beispiel 40 Euro zu zahlen. Jahreseinkommen unter 15 000 bleiben beitragsfrei. Reinhard Hülsmann (SPD) erklärte, er sei mit dem Sachverhalt nicht einverstanden. Er kritisierte, dass die Eltern im vergangenen Jahr mit dem kostenlosen Angebot »geködert« worden seien und nun bezahlen müssten.
Eine Gebührenerhebung sei notwendig geworden, da der Landrat als untere staatliche Verwaltungsbehörde erklärt habe, dass Kommunen im Haushaltssicherungskonzept alle Einnahmemöglichkeiten auszuschöpfen hätten -Êdarunter auch die Schulen, hieß es in den Erläuterungen zum Thema. Andreas Sültrup (Grüne) kritisierte die Haltung von Land und Bund: »Eigentlich müssen Land und Bund dafür sorgen, dass für die Kinder, die das Angebot in Anspruch nehmen müssen, dieses kostenlos bereitgestellt wird.« Bei drei Gegenstimmen der SPD und einer Enthaltung wurde die Erhebung vom Ausschuss empfohlen.

Artikel vom 23.03.2007