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Konzentration ist gefragt

Ausbildungsserie: Waldemar Schander wird Elektriker für Betriebstechnik

Von Sebastian Bauer (Text und Foto)
Verl (WB). Fast wie ein Mediziner wirkt Waldemar Schander, wenn er im langen weißen Kittel an seinem Arbeitsplatz sitzt. Der 22-Jährige verarztet jedoch keine menschlichen Körper, sondern hochsensible elektronische Bauteile bei der Verler Firma Smyczek. Dort absolviert Schander bereits im dritten Lehrjahr seine Ausbildung zum Elektriker für Betriebstechnik.

Mit diesem Beruf startet die VERLER ZEITUNG heute eine neue Serie, in der Schulabgängern und Ausbildungsplatzsuchenden verschiedene Tätigkeitsfelder vorgestellt werden sollen.
»Genau das, was ich mir immer unter diesem Beruf vorgestellt habe«, scheint Schander genau die richtige Job-Wahl getroffen zu haben. Es ist eine Tätigkeit, die viel Konzentration, Fingerspitzengefühl und besonders mathematische und physikalische Kenntnisse erfordert. Denn bei Smyczek werden elektronische Steuerungen für Melkanlagen über Computer bis hin zu Musikboxen hergestellt.
»Mit dem normalen Strippenziehen des Elektrikers hat das nichts mehr zu tun«, erklärt Ausbildungsbetreuer Ralph Berger. Der Anspruch an seine Lehrlinge sei deshalb deutlich höher. Vor allem ein großes Interesse an Elektronik sei unabdingbar in dieser Sparte. »Sie bekommen während ihrer Ausbildung Kenntnisse in der Elektrotechnik, der Bauteiltechnik, der Schalttechnik und sogar der Metallverarbeitung vermittelt«, zählt Berger auf. »Da Mathematik und Physik hierbei sehr wichtig sind, prüfen wir alle Bewerber zuvor mit einem Eignungstest, der diese Fähigkeiten bestätigen soll.«
Die Firma Smyczek musste sich, um überhaupt ausbilden zu können, allerdings zu einem Verbund mit der Eon Westfalen-Weser (Paderborn) zusammenschließen, wie der Betreuer erläutert: »Da wir ein reiner Dienstleister sind, wäre eine Ausbildung bei uns sonst nicht möglich gewesen.«
Drei Tage in der Woche arbeiten die »Lehrlinge« deshalb in Verl, einen bei Eon in Paderborn und einen weiteren besuchen sie die Berufsschule. Und absolvieren sie all das in den dreieinhalb Jahren Ausbildungszeit mit Bravour, gilt die berufliche Zukunft insbesondere bei Smyczek als so gut wie sicher, weiß Berger: »Wir bilden seit 1997 aus. Seitdem haben alle ihre Prüfungen bestanden und wir haben jeden einzelnen übernommen.«
Diese Erfahrung hat auch Andreas Mersch (21) gemacht - zu Beginn des Jahres schloss er seine Ausbildung erfolgreich ab. »Diesen Lehrberuf kann ich nur weiterempfehlen, weil er fast die gesamte Zeit über spannend und abwechslungsreich ist«, motiviert er Schulabgänger, sich selbst einmal über den Job »Elektriker für Betriebstechnik« schlau zu machen. Eine Überlegung die sich laut Berger lohnen könnte: »Denn wir suchen weiter viele qualifizierte Leute für unseren Betrieb.«
Elektriker für Betriebstechnik: Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre. Der Auszubildende lernt in dieser Zeit unter anderem Schaltschränke zu bauen und CNC-Steuerungen zu programmieren. Darüber hinaus erlangt er Kenntnisse in der Elektro- sowie Bauteil- und Schalttechnik. Einmal in der Woche findet die theoretische Ausbildung in der Berufsschule statt. Zudem gibt es betriebliche und überbetriebliche Seminare sowie Prüfungsvorbereitungen.
Schulische Voraussetzung: Hauptschule, Realschule, Abitur.
l Weitere Infos und Hilfe gibt's bei Übergangscoach Monika Schandelle, & (0 52 46) 70 95 21.

Artikel vom 24.03.2007