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»Tretminen« einfach
im Beutel entsorgen

Stadt appelliert an die Vernunft der Hundehalter

Von Carsten Reinhardt
Warburg (WB). 1406 Hunde leben in Warburg - Tendenz leicht steigend. Ihre »Herrchen« und »Frauchen« bekommen in den nächsten Tagen Post von der Stadt, und darin ist sogar ein kleines Geschenk enthalten.

Es handelt sich dabei um fünf Beutel für die Entsorgung von Hundekot. Sie sind dem Schreiben von Bürgermeister Michael Stickeln beigefügt. Die Beutel sollen als Bitte an die Hundebesitzer verstanden werden, die »Tretminen« ihrer Vierbeiner auf öffentlichen Flächen zu beseitigen.
»Wir wollen mit dieser Aktion an die Vernunft der Hundehalter appellieren und daran, dass sie dieser Pflicht nachkommen«, erklärte Stickeln, der früher selbst mal einen Hund hatte. Diese Tiere seien Freunde, Wegbegleiter, Spielgefährten und treue Beschützer der Menschen. Andere jedoch ärgerten sich über die Hinterlassenschaften. »Es ist ein zunehmendes Problem, das erfahre ich bei meinen Sprechstunden immer wieder«, meinte der Bürgermeister. »Deswegen wollen wir die Hundebesitzer noch mehr dafür sensibilisieren, auch diese Belange zu berücksichtigen«, sagte Kämmerer Heinrich Meyer bei der Vorstellung der Aktion.
Einfach die Tüte überstülpen, das Häufchen aufnehmen, dann den Beutel umkrempeln, verknoten und in den nächst gelegenen Mülleimer stecken - »das Ganze ist sehr einfach und hygienisch«, so Stickeln. Die Beutel seien sehr günstig über den Hersteller oder den Fachhandel zu erwerben. Wer so verfahre, der vermeide schädliche Umwelteinwirkungen und leiste zugleich einen Beitrag zur »Sauberhaltung unserer lebens- und liebenswerten schönen Stadt«, heißt es in dem Schreiben des Bürgermeisters weiter.
In der Stadt gibt es nach Ansicht von Stickeln und Meyer mehrere Problemzonen. Sie nannten hier die Bereiche Diemelaue, Schützenplatz und Neustadtmarkt, aber auch bestimmte Straßenzüge wie »Hinter der Mauer Süd«. Die beiden Politessen seien angehalten, verstärkt darauf zu achten. Es könnten Verwarngelder (30 Euro) oder im Wiederholungsfall Bußgelder (50 Euro und mehr) verhängt werden, so Meyer. Das aber sei nur sehr selten der Fall.
Die Situation am Neustadtmarkt hat inzwischen auch die katholische Pfarrgemeinde St. Johannes Baptist auf den Plan gerufen. Sie spricht Hundehalter vor Ort jetzt persönlich an und macht sie auf die Problematik rund um das Gotteshaus aufmerksam. Laut Pfarrer Heinz Eickhoff zeigen sich im Rahmen dieser Aktion erste Erfolge: »Die Reaktionen darauf sind positiv.«

Artikel vom 23.03.2007