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Österliche Ausstellung
mit »Karfreitagsknarre«

Im Brackweder Heimathaus sind tolle Exponate zu sehen

Brackwede (ho). Eier in allen möglichen Größen und Farben, bemalt und gekratzt, aus Glas und Keramik, Hasen aus Ton und Pappmache, Henne und Küken aus Porzellan, dazu jede Menge Fotos und Dokumente: Reichhaltig ist das Angebot bei der traditionellen Osterausstellung im Brackweder Heimathaus/Rotes Amt, die an diesem Sonntag eröffnet wird.
Filigrane Einzelstücke: gelochte und gestanzte Ostereier.
Zusammengestellt von Ortsheimatpfleger Rolf Künnemeyer, seinen Mitarbeitern Wolfgang Kornfeld und Rosemary Aufdemkampe und ergänzt durch kreative Werke von Helga Keßler (77) und Heike de Boer (46) präsentiert sich in den Vitrinen und auf den Gängen des Heimathauses eine bunte Vielfalt österlichen Brauchtums. »Ostern ist mehr als nur Eier und Osterhasen«, sagt Rolf Künnemeyer.
Und so dokumentiert die Ausstellung auch Historisches um das Fest der Konfirmation (in der Regel am Sonntag vor Ostern) und der Kommunion am weißen Sonntag (in der der Regel am Sonntag nach Ostern). Zu sehen sind typische Geschenke aus damaliger Zeit, etwa Sammeltassen und Teller mit den entsprechenden Glückwünschen und Sprüchen, Karten und Biblisches rund um das Fest.
Dazu gehört auch die so genannte »Karfreitagsknarre«, ein Holzgewerk, mit dem Kinder damals das Fest »einläuteten«, wenn die Glocken ausgebaut waren, sagt der Ortsheimatpfleger.
Künstlerisch wertvoll sind die Eier, die Helga Keßler gestaltet hat. Enten-, Hühner,- Gänse - und Straußeneier hat sie als Grundlage verwandt. Bei den Motiven ließ sie ihrer Phantasie freien Lauf. In filigraner Handarbeit hat sie Tiere, Pflanzen und andere Motive auf die Eier gebracht und ausgemalt. Nicht anders die Ausstellungstücke von Heike de Boer, die mit einer Art Schleifteller und einem Bohrer sehenswerte, zum Teil gestanzte und gelochte Stücke schuf. »Am beliebtesten sind natürlich Tiermotive» sagen die beiden Künstlerinnen, die oft Stunden in ihre Arbeit stecken.
Weitere Ausstellungstücke stammen aus dem Fundus des Heimathauses, der im Keller verborgen ist. »Oft handelt es sich um Hinterlassenschaften von Haushaltsauflösungen, einen Teil der österlichen Ausstellungsstücke habe ich auf Flohmärkten zusammengekauft«, ist Rolf Künnemeyer stolz darauf, dass er in diesem Jahr »mal was ganz anderes zeigen kann«. Dazu gehören auch bemalte Glaseier, Palmsonntagsgestecke oder Fotos von Osterfeuern, die zeigen, »wie es früher einmal war«.
Die Ausstellung im Heimathaus wird am Sonntag, 25. März, um 11.15 Uhr durch Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz unter Mitwirkung des Männerchores »Teutoburger Liederkranz« eröffnet. Zu sehen ist sie bis zum 12. April jeweils am Dienstag und am Donnerstag von 17 bis 19 Uhr.

Artikel vom 22.03.2007