22.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Ein großes Pflaster tröstet sehr

Künftige Schulkinder des St.-Ursula-Kindergartens lernen Einmaleins der Ersten Hilfe

Schloß Holte-Stukenbrock (ms). Ein Pflaster auf der Hand, Arm verbunden und im Dreieckstuch abgestützt: Die Eltern der künftigen Schulkinder im St.-Ursula-Kindergarten haben nicht schlecht gestaunt. DRK-Ausbilderin in Erster Hilfe, Hildegard Diekmannshemke, hatte gestern mal keine Erwachsenen vor sich, denen sie beibrachte, wie man sich im Notfall verhält, sondern Kinder.

Und die versuchten mit Eifer, das Pflaster aus der Verpackung zu bekommen und einen Verband anzulegen. Jedes Kind hat seinen Sitznachbarn verbunden - Frederik wollte gern sein Schienbein verbunden haben und konnte deshalb auf das Dreieckstuch verzichten.
Erzieherin Brigitte Wicker hatte Hildegard Diekmannshemke angesprochen. »Ich habe zwei Nächte vorher nicht geschlafen«, sagt die Ausbilderin. Denn Kinder sind kritisch, ihnen entgeht nichts. So war die Fachfrau begeistert, was die Kinder wussten. Dass ein Wasserfleck eine gefährliche Rutschbahn werden kann, zum Beispiel. Man kann ausrutschen, sich an Kopf, Arm oder Rücken verletzten, zeigte sie den Kindern anhand einer Bildergeschichte. Was tun? Hilfe holen, sagen, was passiert ist und - trösten. »Trösten ist eine tolle Erste Hilfe«, sagt Hildegard Diekmannshemke. »Und ein Pflaster auch - je größer desto besser.« Und schon tut's nicht mehr so weh. Der Junge aus der Bildergeschichte war mit dem Kopf aufs Waschbecken geschlagen und bekam einen Kopfverband. Dann hatte er auch noch Nasenbluten. »Nie etwas in die Nase stecken, lasst das Blut rauslaufen, wenn ihr mal Nasenbluten habt«, so die Ausbilderin.
Die Kinder lernten, wie sie sich am Telefon melden sollen, wenn sie den Notruf unter der Telefonnummer 112 wählen. Meist reicht es aber, Erwachsene zu rufen, die helfen. Zum Abschluss des Erste-Hilfe-Kurses bekamen alle Kinder eine Tüte.
Pflaster, Verband und Wundtuch durften sie mit nach Hause nehmen wie auch ein »Trösterchen«, das jeden Kratzer schnell vergessen lässt. Trost und etwas Süßes helfen bei den meisten kleinen Verletzungen.

Artikel vom 22.03.2007