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Therapie soll
nun helfen

Ladendieb vor Gericht

Hiddenhausen (cl). Der 29-jährige Hugo V. (Name geändert) aus Hiddenhausen hat es geschafft, innerhalb eines Monats in zwei verschiedenen Strafverfahren auf der Anklagebank zu sitzen.

Beim Schöffengericht wurde der Diebstahl eines Zigarettenpäckchens im Wert von 4,50 Euro verhandelt. Weil der Ladendieb aber nach der Entdeckung seine Beute mit aller Gewalt retten wollte, hatte er juristisch einen räuberischen Diebstahl begangen. Der Mann hatte die Tat zwar zugegeben, aber trotzdem Berufung gegen die neunmonatige Freiheitsstrafe eingelegt.
Kurz darauf saß er vor Einzelrichterin Claudia Schonscheck. Sowohl im November als auch im Dezember 2006 war er im E- Center beim Ladendiebstahl erwischt worden. Es ging um Rasierer und Parfum für 41,49 Euro und eine Flasche Whisky (17,99 Euro). Das Verfahren wurde trotzdem im Hinblick auf das Schöffengerichtsurteil eingestellt. Damit sollte dem Angeklagten die Chance gelassen werden, aus der Freiheit heraus eine neue Entzugstherapie anzutreten.
Mit 14 Jahren kam der Angeklagte nach Deutschland. In Tadschikistan hatte er schon Erfahrungen mit dem Konsum weicher Drogen gemacht. In der neuen Heimat war er rasch beim Heroin gelandet. Der 29-Jährige hat bislang knapp fünf Jahre in Gefängnissen gesessen und war erst im Oktober 2006 wieder in Freiheit gekommen. Mit den neuen Straftaten wollte er den illegalen Erwerb von Methadon finanzieren, inzwischen wird er ärztlich substituiert. Jetzt erhofft sich Hugo V. Wunderdinge von der Entzugstherapie.

Artikel vom 22.03.2007