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Sören Weinfurtner avanciert
zum SVH-»Feuerwehrmann«

SV Höxter entlässt Trainer Detlev Redeker nach nur zwölf Spielen

Von Jürgen Drüke
Höxter (WB). Der SV Höxter hat sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Detlev Redeker getrennt. Nach nur zwölf Spielen als verantwortlicher Übungsleiter ist damit für den Coach aus Lippe bei den Kreisstädtern Schluss.

»Wir sahen uns auf Grund der sportlichen Entwicklung zum Handeln gezwungen«, erklärte Fußball-Abteilungsleiter Hans Marbach. Der Nachfolger des entlassenen Trainers ist dessen Vorgänger: Sören Weinfurtner wird bereits am heutigen Donnerstag das Training beim abstiegsgefährdeten Landesligisten leiten. Damit springt der 28-Jährige Ex-Spieler und ehemalige Leistungsträger des SVH wie bereits zu Saisonbeginn - Anfang September trat er den Kurzzeitjob für sechs Partien an - als »Feuerwehrmann« in die Bresche.
Auch vor zwei Wochen vertrat Weinfurtner den damals beruflich verhinderten Detlev Redeker und musste mit den Höxteranern eine 2:5-Niederlage in Neheim hinnehmen. »Dabei hatte ich schon das Gefühl, dass die Mannschaft nicht fit ist«, führte der neue (alte) Coach gegenüber dem WESTFALEN-BLATT aus. »Allerdings hat es auch immer wieder verletzte und beruflich verhinderte Akteure gegeben. Inwieweit auch taktische Defizite abgestellt werden müssen, werde ich feststellen«, will Weinfurtner mit seinen neuen Schützlingen bereits am kommenden Sonntag mit stark verbesserter Einstellung drei wichtige Zähler im Heimspiel gegen den Soester SV einfahren.
Die Zahlen sprechen für den jungen Mann, der den SVH vom dritten bis zum achten Spieltag trainierte und in diesem Zeitraum für drei Siege, ein Unentschieden und nur zwei Niederlagen verantwortlich zeigte. Als der Übergangstrainer dann wegen seines Studiums seinen Posten wieder zur Verfügung stellte, standen nach acht Spieltagen zehn Punkte und 7:15 Tore zu Buche. In den ersten beiden Partien hatte es ohne Weinfurtner zum Saisonauftakt gleich zwei Niederlagen gegeben. Der Einstand des 49-jährigen Detlev Redeker verlief ebenfalls verheißungsvoll: 2:1 hieß es am 15. Oktober des vergangenen Jahres gegen SW Suttrop. Doch danach folgten in elf weiteren Spielen nur noch ganze zwei Siege. Neun Niederlagen in zwölf Begegnungen unter Redeker waren den Verantwortlichen der Rot-Weißen einfach zu viel. Zudem alarmierte die hohe Zahl der Gegentreffer: 51 sind es inzwischen bei nur 22 erzielten Toren. »Das Defensivverhalten muss verbessert werden«, stellte Weinfurtner dann auch im Gespräch mit dem Vorstand fest. Am Dienstag Abend wurde Detlev Redeker die Entscheidung um 21 Uhr mitgeteilt. »Er zeigte sich schon überrascht«, erklärte Fußballobmann Paul Micus gegenüber dem WB. Telefeonisch war Redeker gestern nicht zu erreichen.
Weinfurtner studiert in Münster und nimmt für den Klassenerhalt einen großen Aufwand in Kauf, dabei wird er von Alexander Hundt unterstützt. Hundt, Ex-Leitwolf bei den Kreisstädtern und inzwischen für die Belange der ersten Mannschaft verantwortlich, wird eine von drei wöchentlichen Trainingseinheiten übernehmen. Weinfurtner leitet zweimal das Training und ist dafür fünf Stunden unterwegs (jeweils zweieinhalb Stunden Hin- und Rückfahrt). »Wenn ich nicht überzeugt wäre, würde ich das nicht machen. Hohen Aufwand verlange ich nun auch von den Jungs.« Für die kommende Saison muss der SVH allerdings einen neuen Trainer suchen. Weinfurtner ist der Mann des Übergangs.

Artikel vom 22.03.2007