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Gleise machen Platz für Autos

950 000 Euro fließen in Modernisierung des Bahnhofsumfeldes in Holzhausen

Von Wilfried Mattner
Holzhausen (WB). Die Zeiten, in denen man sich am Bahnhof Holzhausen-Heddinghausen gerade bei schlechtem Wetter schmutzige Füße holt, neigen sich dem Ende entgegen. Demnächst wird das Gelände großflächig umgestaltet.

Mit dem Ausbau der Bahnhofstraße begannen vor Jahren die Verhandlungen der Stadt mit der Bahn AG darüber, wie das Umfeld des Bahnhofes Holzhausen-Heddinghausen zeitgemäß gestaltet werden könnte. Schnell war seitens der Stadt klar, dass das Gleis in direkter Nachbarschaft zum ehemaligen Bahnhofsgebäude - es wird heute von einem Getränkehandel genutzt - verzichtbar ist und auf dem Areal Parkplätze und eine Buswendeschleife gebaut werden könnten. Modernisiert werden sollten in diesem Zusammenhang der Bahnsteig selbst mit dem Tunnelzugang, der zukünftig auch für Gehbehinderte passierbar gemacht werden soll.
Nachdem das Eisenbahn-Bundesamt Anfang des Jahres die Verwaltung darüber informiert hatte, dass die Gleis-Rückbaugenehmigung erteilt worden sei, verwirklichte jetzt ein Oberbahnbautrupp aus Braunschweig diese Zusage. An diesem Freitag beendet er den ersten Teil seiner Arbeit, die den Abbau des nicht mehr benutzten Gleises vor dem ehemaligen Bahnhofsgebäude umfasste.
Nach Angaben des zuständigen Sachbearbeiters im Fachbereich Bauen/Ordnung im Pr. Oldendorfer Rathaus, Michael Reimann, wird die Stadt im April die Arbeiten für den Bahnhofsbereich ausschreiben. Weil darin aber auch die Moderniserung der Treppenanlage als Zugang zum Bahnsteig enthalten ist, muss dieses Detail dem Eisenbahn-Bundesamt als Bauvoranzeige mitgeteilt werden. »Dann hat das Amt zehn Wochen Zeit zu reagieren. Wir hoffen aber, dass wir schon früher grünes Licht bekommen«, erklärte Reimann gestern auf Anfrage der LÜBBECKER KREISZEITUNG. Er rechnet damit, dass Anfang Juni Baustart ist. Im Rahmen des Baus der Parkplätze und des Buswendeplatzes wird auch ein Abzweig von der Eurobahntrasse zum Gleis gebaut, das Holzhausen mit Pr. Oldendorf und darüber hinaus auf der VLO-Strecke mit dem Osnabrücker Land verbindet. Zwar wird dieser Abschnitt momentan nicht bzw. nur für Fahrten der Museumseisenbahn genutzt, doch wollte man die Anbindung in Holzhausen nicht endgültig kappen.
Nach Reimanns Angaben kostet die Gleisverlegung rund 300 000 Euro, etwa 650 000 Euro verschlingt der Bau der Parkplätze und des Buswendeschleife sowie die Restsanierung der Bahnhofstraße im Bereich des Bahnhofes. Gefördert wird eine Gesamtsumme von maximal 850 000 Euro; etwas mehr als zehn Prozent davon muss die Stadt aus Eigenmitteln aufbringen. Die Treppenzugänge zum Bahngleis erhalten Lifte, um Gehbehinderten den Weg zum Zug zu ermöglichen. Bedient werden sollen sie von eingewiesenen Begleitpersonen.

Artikel vom 23.03.2007