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Angesehenen Kulturträger ausbauen

Auf die Dauer von drei Jahren in den Vorstand des Gerbereimuseumsvereins gewählt: Silke Rolf, Klaus Rieke, Wolfgang Aßbrock, Angela Franke, Hans Prüser, Fritz Gößling, Winfried Flakowski und Kassenprüfer Helmut Hinkelmann (v. li.).

Gerbereimuseumsverein stellt Programm vor - Vorstand auf Dauer von drei Jahren gewählt

Von Volker Zeiger (Text und Foto)
Enger (EA). Mit wenig Geld viel bewirken: Trotz mageren Etats will der Verein Gerbereimuseum sein Kulturobjekt, den ältesten Handwerksbetrieb Engers, über die Grenzen der Stadt hinaus bekannter machen. Die alte Lohgerberei soll renoviert und das Ausstellungsprogramm attraktiv gestaltet werden.

Der Vorsitzende Wolfgang Aßbrock wies bei der Hauptversammlung auf die hohen Kosten des Museumsunterhalts und auf den bewilligten städtischen Zuschuss hin - diese Zeitung berichtete am 21. Februar. Er erläuterte am Dienstag Abend auch das Ausstellungsprogramm der in der Gerberei angesiedelten Galerie. Demnach werden vom 27. April an Werke des Künstlers Christoph Stieghorst (Bielefeld) vorgestellt, am 2. September wird Jürgen Heckmanns Papierobjekte präsentieren, im Oktober werden Bilder der Münchnerin Gisela Franz-Osterwald, die 1916 in Enger geboren wurde, gezeigt. Im Dezember will »Kauft Kunst II« Aufsehen erregen. Beim ersten Kunstkauf im vergangenen Jahr wurden 19 Originale zum Schnäppchenpreis abgegeben. Aßbrock: »Einige Bilder hätten wir zehn Mal verkaufen können«.
Höhepunkt soll ein Gerberfest am 15. und 16. September sein. Die Gerberei besteht dann 267 Jahre. Einzelheiten, so der neu in den Vorstand des Gerbereivereins gewählte Winfried Flakowski, stehen in etwa vier Wochen fest.
Im Blick des Vorstandes bleibt bei all den Vorhaben weiter das Ziel, die Lohgerberei zu restaurieren. »Leider fehlt uns dazu immer noch das nötige Geld«, wies Aßbrock bei der Hauptversammlung hin. Ein Betrag von 20 000 Euro müsse für eine Vorstudie der Planung bezahlt werden, damit diese dann genehmigt und bezuschusst werden könne. Die NRW-Stiftung beteilige sich an der Studie mit 10 000 Euro, den Rest müsse der Verein von Gönnern erhalten. Die Instandsetzung kostet laut Aßbrock 450 000 Euro, die das Land NRW bezuschussen könnte. Die alle drei Jahre anstehenden Wahlen ergaben nur wenige Änderungen: Vorsitzender ist weiterhin Wolfgang Aßbrock, Stellvertreter: Fritz Gößling; Geschäftsführer: Winfried Flakoswki; Schatzmeisterin: Silke Rolf; Schriftführerin: Angela Franke; Beirat: Hans Prüser, Günter Haake, Klaus Rieke; künstlerischer Leiter: Michael Freiburger.
Regine Krull und Kerstin Ebert gaben ihre Ämter ab. Regine Krull hat als Leiterin des Widukind-Museums zu viel zu tun; Kerstin Ebert leitet den Fachbereich I (zentrale Verwaltung, Kultur) im Rathaus. Beide Frauen betonten, die Kooperation der Museen untereinander müsse verstärkt werden. Klaus Rieke übernahm die Beiratfunktion »gerne, weil die Gerberei ein wichtiger Kulturfaktor ist«.

Artikel vom 22.03.2007