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Preußen vor Abschuss

DSC erwartet Münster und mehr als 1000 Fans

Von Matthias Reichstein
Delbrück (WV). Ungleicher könnte das Duell nicht sein. Als Preußen Münster 1963 als Gründungsmitglied in der Bundesliga spielte, war der Delbrücker SC gerade 13 Jahre alt und kickte in der Bezirksliga. Am heutigen Samstag (15.30 Uhr, AM-Stadion) begegnen sich beide Klubs auf Augenhöhe.

»Aber nur, was die Liga anbetrifft«, sagt Trainer Roger Schmidt und macht deutlich: »Münster trainiert unter Profibedingungen, wir sind nur Amateure. Außerdem ist der Etat der Preußen fast dreimal so hoch.«
Mit einem Haushalt von etwa 1,1 Millionen Euro ging der Regionalliga-Absteiger in das laufende Oberligajahr und plante den sofortigen Wiederaufstieg. Doch nach drei Niederlagen in der Rückrunde sind die Preußen davon meilenweit entfernt und stehen am Samstag vor dem endgültigen Abschuss. »Für Münster ist es die allerletzte Chance. Sie müssen gewinnen, wenn sie noch einmal oben angreifen wollen«, sagt auch DSC-Trainer Roger Schmidt. Bereits sechs Punkte liegt die Mannschaft von Georg Kreß hinter Spitzenreiter SV Lippstadt 08 und nur noch sieben (bei einem Spiel mehr) vor dem vergleichsweise kleinen Delbrücker SC.
Der ist in diesem Jahr noch ungeschlagen, holte aus den vergangenen vier Spielen zehn Punkte und rückte seit der Winterpause auf Rang acht vor. »Ich hoffe, dass die Fußball-Fans im gesamten Kreis unsere Leistungen honorieren und ins Stadion kommen«, sagt Schmidt. Der Coach rechnet mit deutlich mehr als 1000 Besuchern, DSC-Vorsitzender Burghard Plümer will sogar ein schwarz-weiße »DSC-Wand« sehen: »Holt den Schal raus, feiern wir ein Fest und freuen wir uns auf großen Fußball.«
Sportlich ist beim DSC alles im Lot, personell kann Schmidt ebenfalls auf seine beste Elf zurückgreifen. Bis auf Dirk Berkemeier (Muskelfaserriss im Oberschenkel) meldeten sich am Freitag alle 21 Spieler fit. »Ich habe wirklich die Qual der Wahl«, sagt der 40-Jährige und hat damit ein Luxusproblem: Zum einen will er nur wenig an seiner erfolgreichen Mannschaft ändern, zum anderen machen aber die Reservisten Druck. Allen voran Peter Berhorst. »Er hat eine tolle Einstellung und bringt in jedem Training eine hohe Einsatzbereitschaft mit«, lobt der DSC-Coach seinen Schützling, der nach einer Verletzung aus der Stammformation rutschte.
Doch am Samstag geht es für einige DSCer nicht nur um Punkte, sondern auch um die sportliche Zukunft in Delbrück. Spieler wie Amel Mesic, Stefan Schwanebeck, Torhüter Marco Thiel oder Routinier Ulf Raschke haben noch kein neues Vertragsangebot vorliegen. »Die Tür ist weiter offen und jeder kann sich noch empfehlen«, will Schmidt noch nicht verraten, wer wann ein entsprechendes Schriftstück vorgelegt bekommt. Mit einer Ausnahme: Jan Welker. Der seit Wochen gut spielende und offensiv flexibel einsetzbare Spieler soll noch in dieser Woche seinen Kontrakt verlängern.

Artikel vom 24.03.2007