22.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Das Trinkwasser ist in
Paderborn viel zu teuer

Kritik der Umweltverbände zum »Tag des Wasser«

Paderborn (WV/ms). Trinkwasser ist in Paderborn zu teuer. Darauf hat der Paderborner Umweltverband »pro grün« zum heutigen Weltwassertag hingewiesen. Der Paderborner Wasserpreis liege deutlicher höher als in Delbrück oder bei den Wasserwerken von Lippstadt.

»Pro grün«-Vorsitzender Fritz Buhr machte gestern allein den Versorger E.ON Westfalen Weser für den hohen Paderborner Wasserpreis verantwortlich. Schließlich lieferten die Wasserwerke Paderborn dem Konzern das Wasser zum alten Preis. Dennoch sei in Paderborn zu Jahresbeginn der Kubikmeterpreis um zehn Prozent von 1,15 auf 1,27 Euro angehoben worden. Synergieeffekte, die einst beim Verkauf der Stadtwerke angekündigt worden seien, zahlten sich offenbar nicht aus. Buhr: »In Paderborn wurde Trinkwasser teurer«.
Im Spätsommer des vergangenen Jahres haben die Wasserwerke Paderborn laut Buhr »endlich ihren Antrag auf die Genehmigung neuer Wasserrechte für das Tiefenwasser aus der Senne öffentlich ausgelegt«. Der beratende Hydrogeologe halte eine deutliche Reduzierung der zu genehmigenden Wassermenge von 14 auf elf Millionen Kubikmeter für notwendig. Die Stadt wünsche aber eine Anhebung auf zwölf Millionen Kubikmeter. Buhr: »Die Umweltverbände wollen die Menge auf deutlich unter zehn Millionen im Jahr reduziert wissen.«
Die Wasserwerke hätten in den vergangenen 20 Jahren nie diese Marke von zehn Millionen Kubikmeter. erreicht. Auch halten die Verbände den bisher genehmigten Zeitraum von 30 Jahren für zu lang. Sie fordern daher, zunächst nur eine jährliche Fördermenge von rund sieben Millionen Kubikmetern zu bewilligen. Besorgnis erregend, so Buhr, sei eine Gewässerdatei des Reismanngymnasiums, die von einem Biologie-Leistungskursus unter Leitung von Reinhard Schäck und einem Informatik-Grundkursus unter Leitung von Thomas von der Borch erstellt worden sei. Sie zeige, dass die Quellschüttungen in den Lothewiesen, im Dörenholz und Seskerbruch zwischen Paderborn und Benhausen in den vergangenen Jahren signifikant nachgelassen hätten.
Dass Paderborn überhaupt noch eigene Wasserwerke hat, ist auch Fritz Buhr zu verdanken. Als zu Beginn des neuen Jahrtausends im so genannten Paderborner Jahrhundertvertrag die Anteile der Stadt an den Stadtwerken verkauft wurden, ist der Wasserbereich unter hohem Druck des Bürgerwillens (erster Bürgerentscheid in der Stadt) aus dem Vertragswerk genommen worden. Buhr kämpfte da in erster Reihe.

Artikel vom 22.03.2007