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Motor, der nicht nur Greffen bewegt

Gestern Abend: Bürgermeisterin streift Günter Pohlschmidt Ehrenring über den Finger

Harsewinkel (jaf). Es gab nur einen Zweifler an dem Ratsbeschluss, Günter Pohlschmidt den Ehrenring der Stadt zu verleihen. Und das war er selbst. Pohlschmidt dachte nicht im Traum daran, dass er der nächste Ehrenringträger sein sollte. Und gerade diese Bescheidenheit ehrt ihn.

Wo anfangen? Wo aufhören? Diese Fragen stellte sich Bürgermeisterin Sabine Amsbeck-Dopheide gestern Abend, bevor sie dem scheidenden Greffener Ortsvorsteher und Ortsheimatpfleger während der Ratssitzung den Ehrenring der Stadt über den Ringfinger der linken Hand streifte. Fest steht: Günter Pohlschmidt ist ein Motor, der in Greffen viel bewegt hat. Und ein Motor, dem der Brennstoff nie auszugehen scheint, wie das Stadtoberhaupt feststellte.
Wo also anfangen? 25 Jahre lang setzte sich Pohlschmidt aktiv für die Belange des Schützen- und Heimatvereins ein. Als Schriftsetzer erstellte er außerdem so manche Chronik für den Verein, der Pohlschmidt als ersten Greffener für den Ehrenring vorschlug. Die »gute Seele des Dorfes« war der Erste, der bei der Ortssäuberung mitanpackte, und der Erste, der den Wettbewerb »Unser Dorf soll schöner werden« in die Hand nahm. Er stellte vor 15 Jahren eine 950-Jahr-Feier auf die Beine, die heute immer noch unvergessen ist. »Es ist Ihre menschliche Art, die Ihnen viele Türen und Herzen geöffnet hat und mit der Sie immer wieder viele Mitstreiter gefunden haben«, erinnerte Sabine Amsbeck-Dopheide an das Engagement, das auch über die Ortsgrenzen hinaus ging: So hat sich der 66-Jährige nicht nur um die in Greffen »gestrandeten« Kriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien gekümmert, insbesondere um die Familien Mujanovic und Hadic. Nein, ihn lässt auch das Schicksal der jungen Aussiedler nicht kalt. Für sie setzt er sich ein und versucht, sie über die Greffener Vereine zu integrieren.
Wo aufhören? Günter Pohlschmidt ist es, der mit dem Forum Russische Kultur bedeutende internationale Kultur ins »kleinet Duorp in't Mönsterland« holt. »Sie leben uns vor, dass heimatliche Belange nicht an der Stadtgrenze enden, sondern deren Pflege manchmal auch in Gracanica, Sarajewo oder St. Petersburg stattfindet«, lobte Sabine Amsbeck-Dopheide den weiten Blick des neuen Ehrenringträgers, der diese Auszeichnung gerührt entgegen nahm: »Es ist selbstverständlich, sich für den Ort einzusetzen. Das habe ich immer gerne gemacht, zumal ich auf alle Bürger bauen konnte. Also ist dies auch eine Auszeichnung für alle Greffener«, blickte Günter Pohlschmidt auf den Ring und dann zu seiner Gattin Mathilde: »Danke für Dein Verständnis«. Gleichzeitig erinnerte der Geehrte an seinen verstorbenen Bruder Karl-Heinz Pohlschmidt, der ihm oft mit Rat und Tat zur Seite gestanden habe.
Dechant Wim Wigger betonte: »Günter Pohlschmidt hat zwei Dinge verbunden: Das Herz für Greffen mit dem Weitblick über die Dorfgrenzen hinaus. Er hat sein Herz als gläubiger Katholik am rechten Fleck. Die Ehrung trifft den Richtigen«. Das sah auch der Vorsitzende des Schützen- und Heimatvereins, André Lanwehr, so, der Pohlschmidt für den Ehrenring vorgeschlagen hatte: »Dein Einsatz kam von Herzen«.

Artikel vom 22.03.2007