23.03.2007 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Stemwede fördert Familien

Eltern, Alleinerziehende und Behinderte profitieren


Von Dieter Wehbrink
Stemwede (WB). Die Gemeinde Stemwede steigt konkret in die finanzielle Förderung von Familien ein. Ein entsprechender Vorschlag der CDU-Fraktion wird von SPD und FDP unterstützt. Nach dem Haupt- und Finanzausschuss befürwortete auch der Jugend-, Sozial- und Sportausschuss, dass die Gemeinde dafür 20 000 Euro in den Haushalt 2007 einstellen soll. Für das dritte Kind einer Familie, für das zweite Kind von Alleinerziehenden und für die Betreuung eines behinderten Kindes soll es 60 Euro pro Jahr geben. Der Zuschuss erhöht sich jeweils für ein weiteres Kind um 20 Euro jährlich.
Bezugsberechtigt sollen sein:
- Familien mit mindestens drei kindergeldberechtigten Kindern bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres (dies können auch Pflege- und Adoptivkinder sein), die mit ihren Eltern in häuslicher Gemeinschaft leben.
- Alleinerziehende, die mit mindestens zwei kindergeldberechtigten Kindern bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres in häuslicher Gemeinschaft leben.
- Familien mit einem kindergeldberechtigten schwerbehinderten Kind bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres, dessen Grad der Behinderung 50 Prozent oder mehr beträgt.
Voraussetzung ist der Hauptwohnsitz der Eltern/Erziehungsberechtigten sowie Kinder im Gemeindegebiet bis zum Stichtag 1. August eines Jahres. Die Zuwendung ist einkommensunabhängig. Die Auszahlung erfolgt auf Antrag, die Modalitäten wird die Gemeinde noch festlegen.
Schon jetzt fördert die Gemeinde die Familien durch
- Beitragsfreiheit für Kinder in der Offenen Ganztagsgrundschule, wenn ein Geschwisterkind einen Kindergarten oder die Offene Ganztagsgrundschule besucht.
- Übernahme der Kindergartenbeiträge für ein zweites Kind im Kindergarten ab dem Kindergartenjahr 2007/2008.
- Reduzierte Müllabfuhrkosten für eine so genannte Windeltonne für Familien mit Säuglingen (bis ein Jahr).
Lediglich Philipp Matern (Grüne) sah in den Förderungsplänen keinen Sinn: »Das pauschale Geldverteilen bringt keinen Effekt.« Monika Lösche (CDU) und Fritz Möller (SPD) sahen die Zahlungen ebenso als sinnvolle Hilfe für Familien an wie Wolfgang Fricke (FDP). Der Liberale meinte: »Dies geht in die richtige Richtung.
Das Beispiel der Grundschule Westrup zeigt uns, wie wichtig es ist, genügend Kinder zu haben. Ich erwarte sogar einen Wettbewerb der Kommunen um Kinder.«
In Stemwede gibt es 208 Familien mit drei Kindern, 41 mit vier Kindern, zehn mit fünf Kindern und sieben mit mehr als fünf Kindern. Sie kommen - wie auch 38 Alleinerziehende - in den Genuss des Geldes.
Etwa 50 Behinderte, so schätzt die Verwaltung, dürften unter die Förderrichtlinien fallen.

Artikel vom 23.03.2007