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Landschaftswächter sauer
über die wilden Müllkippen

Schilder warnen vor Folgen und drohen Bußgeld an

Von Ulrich Hohenhoff
(Text und Foto)
Senne (WB). Rudolf Bond-zio (70) und Heiko Rohde (49) lieben ihren ehrenamtlichen Job: Beide gehören der Landschaftswacht Bielefeld an, haben die Senne in einen nördlichen und einen südlichen Bezirk aufgeteilt, sehen in Wald und Flur nach dem Rechten. Um so mehr ärgert es sie, wenn wilde Müllkippen die Landschaft verschandeln.
Rudolf Bondzio (li.) und Heiko Rohde wollen mit ihren grünen Schildern vor den Folgen wilden Müllabladens in der Natur warnen
Gestern stellten die beiden an einem der am stärksten belasteten Gebiete in Senne, einem Parkplatz in der Klashofstraße, ein grünes Warnschild auf. Darauf wird freundlich, aber bestimmt, vor den Folgen des Müllabladens in der Natur gewarnt und auf ein drohendes Bußgeld hingewiesen. Weitere Schilder an neuralgischen Plätzen sollen folgen. 100 bis 500 Euro kostet es, wenn Personen beim wilden Müllabladen erwischt werden. Heiko Rohde: »Kein Kavaliersdelikt«.
Die beiden Landschaftswächter fahren ihre Reviere regelmäßig mit dem Fahrrad ab, entdecken häufig genug selbst die »Schandtaten«, sind aber auch auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. »Bei Gartenabfällen haben die Leute meistens kein schlechtes Gewissen. Laub und Gras gehören für einige wie selbstverständlich in den Wald«, meint Rudolf Bondzio. Und Bezirksamtsleiter Eberhard Grabe ergänzt: »Das ist einfach nicht im Bewusstsein: Gartenabfälle, die die übrigen Pflanzen zumulchen, schädigen die Natur.«
Aber nicht nur Verrottbares finden die Landschaftswächter. Bauschutt, Reifen, Kühlschränke, Herde und Einkaufswagen gehören zu den regelmäßigen Fundstücken - achtlos in der Landschaft entsorgt. »Einmal lagen eine halbe Küche und 17 Fahrradrahmen in der Nähe des Regenrückhaltebeckens«, wunderte sich Rudolf Bondzio. Zu unterschiedlichen Jahreszeiten gibt es verschiedene Probleme. So klagt Bondzio über die Verschmutzung des »Grillplatzes an der Osningstraße«. »Hier finden wir nach Grillfesten einfach alles. Das Schlimmste: Hier gibt es keine Toiletten.«
Heiko Rohde fordert von den Bürgern, »das, was zu entsorgen ist, gleich zum Wertstoffhof Süd am Senner Hellweg zu bringen«. »Bevor die Leute kilometerweit fahren, um ihren Abfall los zu werden, können sie gleich zum Wertstoffhof fahren.« Der ist zu erreichen unter Telefon 0521/51 53 03. Rudolf Bondzio ist erreichbar unter Telefon 0521/40 16 16, Heiko Rohde unter 0521/49 25 12.

Artikel vom 22.03.2007