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»Gesund arbeiten bis ins Alter«

AOK-Vortrag hören 50 Führungskräfte - Betriebe reagieren auf demographischen Wandel

Bad Oeynhausen (WB). Betriebe müssen auf den demografischen Wandel reagieren. Sie sollten ihren Mitarbeitern die Voraussetzungen bieten, bis ins hohe Alter gesund zu arbeiten. Diesem Thema widmete sich die AOK in einer Vortragsveranstaltung im Innovations-Zentrum Fennel.

50 Führungskräfte aus Unternehmen der Region kamen zum Vortrag von Hilke Berkels. Die Arbeits- und Organisations-Psychologin ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin in Dortmund. Sie betreut im Rahmen der Initiative Neue Qualität der Arbeit (INQA), die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit angestoßen wurde, den Schwerpunktbereich »Älter werden in Beschäftigung«.
AOK-Regionaldirektor Gerhard Wiechers begrüßte die Gäste und wies auf die Bedeutung des Themas für die AOK hin. Die Beratung im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements sei ein erfolgreiches Angebot, das die AOK für die Betriebe bereithält. Mit Belegschaftsbefragungen, Gesundheitszirkeln und Arbeitssituationsanalysen werden die Beschäftigten und Unternehmen der Region unterstützt, um die Gesundheit zu fördern und die Leis-tungsfähigkeit zu erhalten.
Vor dem Hintergrund des demographische Wandels ging Hilke Berkels auf die damit verbundenen Entwicklungen und Fragestellungen für die Betriebe ein. Als wichtige Stellschrauben nannte sie die Arbeitsgestaltung, Führungs- und Unternehmenskultur, lebenslanges Lernen und gezielte Maßnahmen zur Gesunderhaltung.
Um den Trend zu älteren Belegschaften aufzufangen, müssten betriebliche Strategien frühzeitig einsetzen. »Die jungen Beschäftigten gehören mit in den Blick, sind sie doch die Alten von morgen«, sagte Hilke Berkels. Auf den Alterungsprozess hätten unterschiedliche Faktoren einen Einfluss. Neben individueller Veranlagung kämen den Anforderungen und Belastungen aus dem Erwerbsleben, der konkreten Arbeitssituation, allgemeinen Umweltfaktoren und dem persönlichen Lebensstil eine zentrale Bedeutung beim Prozess des Älterwerdens zu.
So konzentriere man sich heute auf die Kompetenzen, die ältere Erwerbstätige in den Arbeitsprozess einbringen könnten und darauf, wie man ihre Gesundheit dauerhaft erhalten könnte. Hilke Berkels: »Diese Erkenntnisse haben praktische Konsequenzen für die Personalplanung und den Personaleinsatz in den Unternehmen. Spezifische Fähigkeiten, wie Berufserfahrung, Identifikation mit der Arbeitsaufgabe, Stresstoleranz sowie soziale Kompetenzen der Älteren, werden gezielt im Unternehmen eingesetzt.« Bei Belegschaften, die in Zukunft bis zu 67 Jahren erwerbsfähig sein sollen, käme dem betrieblichen Gesundheitsmanagement eine große Bedeutung zu.
In diesem Bereich der AOK Herford-Minden-Lübbecke arbeiten Roswitha Dieckhöner und Falko Schlottmann. Sie stehen bei diesen Fragestellungen den Unternehmen beratend zur Seite.

Artikel vom 22.03.2007