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Wort zum Sonntag

Heute von Pfarrerin Carola Große-Budde

Carola Große-Budde ist Pfarrerin in der evangelischen Kirchengemeinde Löhne-Ort.

Haben Sie sich schon einmal wie ein König gefühlt? Gewöhnen Sie sich an den Gedanken, denn Sie sind einer (oder auch eine Königin). Gott hat uns alle dazu gemacht. Wir haben das sogar schriftlich. In der Bibel stehen die Worte in der Schöpfungsgeschichte: »Éund füllet die Erde und machet sie euch untertan É« Das ist ein Auftrag von Gott, eine Einsetzung in das Königsamt. Und wir sollen diesen Auftrag sehr ernst nehmen.
Ein guter König regiert ja nicht als Despot über seine Untertanen, er ist kein Tyrann - im Gegenteil! Aus der Schule erinnere ich mich an die Erzählungen über Friedrich den Großen, König von Preußen. Der hat von sich gesagt, er sei der erste Diener des Staates. Ihm war bewusst, dass er ohne seine Untertanen nicht regieren könnte. Das Wohl der anderen lag ihm so ganz nah am Herzen.
Ich denke, dass wir auch das Wort von der Schöpfung in diesem Sinne verstehen sollen. Als ihre Könige und Königinnen sind und bleiben wir Teil der Natur. Wir stehen nicht über ihr sondern befinden uns mittendrin; wir sind von ihr abhängig. Deshalb dürfen und müssen wir uns dementsprechend auch verhalten und mit der Natur sorgsam umgehen.
In letzter Zeit hört man davon viel. »Klimawandel« ist das Stichwort, das in aller Munde ist. Doch es bereitet mir Sorge, wenn ich höre, dass wir Menschen anscheinend nur zur Pflege der natürlichen Ressourcen motiviert werden können, wenn besonders kluge Köpfe ausrechnen, wie viel Euro uns ein einsetzender Klimawandel kosten würde.
Wer ist denn von Gott zum Herrscher eingesetzt? Haben wir wirklich schon längst unsere Krone und unser Zepter abgegeben? Sind wir abhängig allein vom Geld und von bestimmten Lobbys? Dann wird es Zeit, sich wieder auf das zu besinnen, was uns doch schon seit so langer Zeit von Gott gesagt ist: seien wir gute Herrscher der Natur und pflegen wir sie. Zu ihrem wie zu unserem Wohl.
Damit Gott auch heute seine Schöpfung anblicken kann und das Urteil spricht, dass er damals fällte: »Siehe, es war sehr gut.«

Artikel vom 24.03.2007