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Lokalkolorit im Umschlag

Der »Gütersloher Geschenke-Gutschein« soll Kaufkraft binden

Von Stephan Rechlin
Gütersloh (WB). Drei Marketing-Geschäftsführer haben den »Gütersloher Geschenke-Gutschein« im Laufe von vier Jahren angekündigt. Jan-Erik Weinekötter führt ihn nun endlich ein.

Entwurf und Konzept »stehen«, von Mai an sollen Gütersloher die Möglichkeit erhalten, Lokalkolorit zu verschenken. Ob ein Restaurantbesuch oder einen Friseurtermin, ob ein Buchgeschenk oder eine Flasche Wein - verschenkt werden kann alles, was es in der Gütersloher Innenstadt zu kaufen gibt. Vier Einkaufstüten in den Farben des Gütersloher Stadtwappens prägen den Gutschein, im Hintergrund sind schwarz-weiße Silhouetten markanter Gütersloher Gebäude zu sehen: »An deren Auswahl könnte sich bis zur offiziellen Einführung zum Gütersloher Straßenzauber allerdings noch etwas ändern,« sagt Marketing-Chef Weinekötter.
Kunden werden den Gutschein in verschiedenen Preiskategorien erwerben können - gedacht sei an 25, 50, 75 und 100 Euro. Zu kaufen gibt es den Gutschein bei der Gütersloh Marketing GmbH, bei der Sparkasse Gütersloh oder bei der Volksbank Gütersloh. »Dort würden die Kunden vermutlich auch das Geld abheben, das sie für ein Geschenk ausgeben wollen,« erläutert Weinekötter. Der jeweilige Betrag fließt an die Gütersloh Marketing GmbH. Dort können sich jene Geschäfte, die den Gutschein akzeptieren, das Geld für ihre Ware oder Dienstleistung holen. »Wir werden einen geringen Teil des Geldes behalten, um Werbemaßnahmen und den Nachdruck des Gutscheins zu finanzieren,« teilt Weinekötter mit. Gedacht sei an zwei Prozent. Das decke nicht ansatzweise die Personalkosten der Aktion. »Doch mit dem Gutschein binden wir Kaufkraft in Gütersloh und stärken die Innenstadt. Das entspricht unserem Geschäftszweck.«
Ursprünglich war der Gutschein als »Gütersloher Einkaufskarte« gedacht. Die an der Karte beteiligten Geschäfte hätten Rabatte gewährt. Doch viele Städte seien von diesem System wieder abgekommen, nachdem die großen Kaufhäuser auf eine Teilnahme verzichtet hätten, um ihren eigenen Rabattkarten keine Konkurrenz an den Hals zu laden. »Die Zeit der Rabattkarten ist schon wieder vorbei.«
Ob die großen Kaufhäuser in Gütersloh den neuen Gutschein akzeptieren werden, stehe noch nicht fest: »Im Grunde spricht nichts dagegen. Sie können ihre eigenen Gutscheine weiterhin bewerben und den Gütersloher Gutschein parallel dazu einsetzen. Am Ziel, die Kaufkraft in Gütersloh zu binden, müssten sie ein ebenso hohes Interesse haben.« Die Akquise der teilnehmenden Geschäfte habe gerade erst begonnen.
Die Gütersloh Marketing GmbH mag privatisiert sein, der Abstimmungsbedarf ist aber immer noch enorm. Bevor der Gütersloher Geschenke-Gutschein gedruckt werden durfte, musste Weinekötter Gespräche mit der Stadt, der Werbegemeinschaft, dem Einzelhandelsverband, der Kreishandwerkerschaft, dem Wirteverein, dem Verkehrsverein, dem Verein Michaeliswoche und mit den beteiligten Banken führen.

Artikel vom 20.03.2007