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Aus Briefen an die Redaktion


Grüne sollen
ihren Irrweg
endlich erkennen
Zu einer geplanten Skateboardanlage in Enger-Mitte und einer, die in Westerenger auf einem städtischen Grundstück aufgestellt werden soll, äußert sich ein Leser.

Der Klimawandel ist in aller Munde. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht unsere Politiker - allen voran die Grünen - versuchen, unser Bewusstsein zur Abwehr der drohenden Klimakastrophe zu schärfen.
Wir haben es begriffen: Kaufen nur noch Energiesparlampen, dämmen und lüften unsere Häuser nach Vorschrift, benutzen mehr und mehr unser Fahrrad anstelle des Autos, drosseln die Heizungen, kaufen heimische Bioprodukte.
Doch leider gehen bei den Grünen in Enger die Uhren rückwärts. Im Bereich Zur Hegge/Spenger Straße/Am Bahndamm wollen sie eine Skateranlage errichten, für die bisher keinerlei Bedarf nachgewiesen wurde und dafür das Wäldchen opfern, das dort in mehr als zwei Generationen gewachsen ist.
Im Hinblick auf die Gesundheitsgefahren durch Feinstaub und andere Luftschadstoffe sollte den Funktionen der Bäume besondere Beachtung geschenkt und sie verstärkt gepflanzt werden. Als Teil des Ökosystems bieten sie zudem den Lebensraum für viele verschiedene Tiere und andere Pflanzen und sind optisch immer eine Bereicherung.
Dies hat zweifelsfrei auch der Fraktionsvorsitzende der SPD im Stadtrat Enger erkannt, denn wie sonst hätte er dieses Wäldchen als Oase für den Ortsteil Westerenger bezeichnen können. Eine Ausweichfläche in Belke-Steinbeck anstelle des Wäldchens schafft für Westerenger keinen Ersatz und es dauert mehrere Jahrzehnte bis eine Neuanpflanzung den jetzigen Wert des Wäldchens ersetzen kann.
Die Bürger von Westerenger wollen den Nutzen dieser Bäume für ihren Ortsteil erhalten, und haben dies mit ihrer Unterschriftenaktion eindeutig untermauert. Dagegen richtet sich das Programm der Grünen: »Wir wollen etwas für die Kinder und Jugendlichen tun. Deshalb möchten wir in jedem Ortsteil von Enger eine Skateranlage errichten und damit auch der demografischen Entwicklung entgegenwirken«.
Ich habe lange nachgedacht, welchen Nutzen man aus einer Skateranlage ziehen kann, um damit der demografischen Entwicklung entgegenzuwirken. Ich muss gestehen, dass ich die dafür erforderliche grüne Fantasie nicht aufbringen kann.
Laut Aussage der Fraktionsvorsitzenden der Grünen ist die Anlage in Westerenger vor allem für die Jüngeren in einem Alter von sechs Jahren an gedacht. Ob diese nicht ungefährliche Sportart für diese Zielgruppe das Richtige ist, muss doch stark bezweifelt werden.
Der vorgesehene Standort selbst birgt ein hohes Gefahrenpotential. Dieses hat man erkannt und will durch einen Schutzzaun zur Spenger Straße hin dem Rechnung tragen. Immerhin hat man die Gefahr erkannt, aber was bewirkt ein Zaun an dieser Steile? Kinder und Jugendliche wünschen sich auf ihre Interessen zugeschnittene Freizeiteinrichtungen.
Die Jugendgruppe am Kleinbahnhof hat sich dazu im Internetforum zu Wort gemeldet. Sie wünscht eine anspruchsvolle Skateranlage in Enger-Mitte und lehnt die geplante kleine Anlage in Westerenger ab.
Und vor allem wollen unsere Kinder und Enkelkinder und nachfolgende Generationen nicht, dass der Umwelt weiter geschadet wird, denn sie müssen es ausbaden.
Wann erkennt die grüne Fraktion endlich ihren Irrweg? Als angebliche Umweltpartei setzt sie mit ihrem Beharren auf Entfernung des Wäldchens ein deutliches Zeichen gegen Natur und Umwelt und stellt sich damit auch gegen die Interessen unserer Kinder und Enkelkinder.
Mein Vorschlag an den Bund für Natur- und Umweltschutz: Die grüne Fraktion in Enger hat sich für die Verleihung der rostigen Schere aufs wärmste empfohlen.

SIEGFRIED MECHTENBERG
32130 ENGER

Artikel vom 20.03.2007