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Durdel (27)
ist Nachfolger
des »Sheriffs«

Waldjugend hat neue Führung

Steinheim (nf). »Man geht niemals so ganz!« Dieser bekante Liedtext gilt mit Sicherheit für »Sheriff« Helmut Struck, der jetzt nach 37 Jahren sein Amt als Vorsitzender der Steinheimer Waldjugend nieder legte.
Denn Rat und Tat des engagierten Natur- und Heimatfreundes werden weiter gefragt sein, so dass sich der Gründer der Waldjugend auch in die künftige Arbeit einbringen wird.
»Es wird keinen Einschnitt und kein Loch geben«, versicherte Struck, der dem neuen Vorstand seine Mitarbeit zusagte. Als Struck in der Pellestube des Schützenhauses nach fast vier Jahrzehnten zum letzten Mal vor seine Waldläufer trat (das WESTFALEN-BLATT berichtete über seine Verdienste), war ihm die Rührung anzumerken und der Abschied fiel ihm sichtlich schwer.
Er tat es mit einem »Vaya con Dios« (Geh mit Gott). Diese Melodie hörte er als kleiner Junge bei seinem ersten Zeltlager in Polle an der Weser im Jahre 1952, der Rhythmus und der dazu gehörige Text sei ihm seither nicht mehr aus dem Kopf gegangen. Bürgermeister Joachim Franzke ließ es sich nicht nehmen, Helmut Struck seinen Dank auszusprechen, aber auch an seine Ehefrau Ingrid, die ihn all die vielen Jahre unermüdlich unterstützt hatte. Franzke würdigte, dass Struck nicht nur bei der Waldjugend ehrenamtlich aktiv war, sondern beim Stadtjugendring Zeichen setzte, beim Kinderferienspaß von Anfang an dabei war und viele Zeltlager bis zu einem Austausch mit Polen durchführte.
Zum Abschied des »Sheriffs« waren zahlreiche Begleiter gekommen: Erhard Potrawa und Johannes Waldhoff vom Heimatverein, Martin Bärsch und Norbert Vogedes als Vertreter der »B.U.S.«, Kreisjugendpfleger Hans Gröne, Forstamtsdirektor Ernst Heinrich Uber sowie Vertreter der Waldjugend-Landesleitung.
In seinem letzten Rechenschaftsbericht wies Helmut Struck auf die Aktivitäten seiner Waldjugend hin, angefangen von der Pflege der Kopfweiden bis zu Aufräumarbeiten in Feld und Flur, der Beobachtung der Saatkrähennester bis zu Baumpflanzungen im Rahmen des Heubachprogramms. Auch von den Steinheimer »Schlemmertagen« ist die Waldjugend nicht mehr weg zu denken. Seit zehn Jahren bedient sie zusammen mit Eltern das Spülmobil und sorgt so für das saubere Geschirr. Neben den regelmäßigen Wochenstunden kamen Aktivitäten im Rahmen des »Town-Twinning-Projekts«, der Besuch der Landesversammlung in Duisburg und eine Wanderwoche im Biosphärenreservat Poppenhausen (Rhön) dazu.
Derzeit gehören der Steinheimer Waldjugend 55 Jugendliche an, weitere 22 stehen auf einer Warteliste. Um diese Liste nicht noch länger werden zu lassen, ist unter dem neuen Vorsitzenden Jan-Christian Durdel eine zusätzliche Gruppenstunde vorgesehen. Der 27-jährige Durdel ist seit 1995 Mitglied der Waldjugend und wird die Arbeit seines Vorgängers fortsetzen.
In 2007 stehen die Beteiligung am Landeslager in Kirchhellen und am Bundeslager in Glücksburg sowie die »Nieheimer Holztage« auf dem Programm. Dazu werden zahlreiche Naturpflegemaßnahmen in Angriff genommen.

Artikel vom 20.03.2007