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Beethoven zerriss
seine Widmung

NWD: Nelsons dirigiert Konzert

Herford (man). Beethoven und Wagner: Mit zwei musikalischen Revolutionären beschäftigt sich Andris Nelsons in seinem nächsten NWD-Konzert. Es beginnt am kommenden Freitag, 23. März, um 20 Uhr im Stadtpark Schützenhof.

Für den 28-jährigen Chefdirigenten ist es das dritte NWD-Konzert in dieser Saison. Obwohl Nelsons noch vergleichsweise jung ist, wird die große Welt der Musik immer stärker auf ihn aufmerksam. So dirigierte er Anfang des Jahres »La Boheme« an der Deutschen Oper Berlin. Die Behauptung, wonach Nelsons niemals nur einmal eingeladen wird, findet hier ihre Bestätigung; denn im Sommer folgt ein erneutes Gastspiel mit dem Orchester der Deutschen Oper. Ein Indiz für die große Reputation, die Nelsons genießt. »Es ist gut, wenn man von den Musikern angenommen wird«, sagt er.
Im Sommer endet seine Tätigkeit als Chefdirigent der Lettischen Nationaloper - man darf gespannt sein, ob und wo der 28-Jährige eine weitere Chefstelle neben seiner Aktivität in Herford antritt. Interessante Angebote gebe es auf jeden Fall, meint der Mann aus Lettland. Nur könne er darüber nicht reden.
Am Freitag stehen zwei »Revolutionäre« auf dem Programm. Den Auftakt macht Beethovens »Eroica«, die dritte Sinfonie des Komponisten. Ursprünglich war sie Napoleon gewidmet, in dem Beethoven einen »prometheusgleichen Helden« erkannte. Als dieser sich zum Kaiser krönte, zerriss der Komponist die Widmung.
Von Wagner sind die Wesendonck-Lieder und Vorspiel und Liebestod aus Tristan und Isolde zu hören. Musik, die zu Herzen geht; denn Mathilde Wesendonck war Wagners heimliche Liebe.
Bevor die Musik ertönt, gibt es ab 19 Uhr im Hansezimmer eine Einführung in das Konzert.

Artikel vom 20.03.2007