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Stärken der Schüler fördern

Ganztags-Konzept für Sonderschulverband bis Jahresende entwickeln

Espelkamp (WB). Die Martinsschule hat sich auf den Weg gemacht und sich zum Ziel gesetzt, bis zum Ende des Jahres ein Ganztagsschul-Konzept für den Sonderschulverband zu entwickeln. Zu einem gemeinsamen Gespräch trafen sich jetzt Schulleiter der Espelkamper Schulen.

Die Gesellschaft verändert sich in rasanter Weise. Schule als Teil der Gesellschaft kann sich den Veränderungen nicht verschließen. Der Erziehungsauftrag nimmt daher neben der Wissensvermittlung einen immer größeren Raum ein. Alleinerziehende Elternteile und die damit verbundenen Probleme, Kinder ganztägig berufstätiger Eltern, fehlende Hausaufgabenunterstützung, fehlende Freizeitangebote und die Integration ausländischer Kinder fordern von Schule mehr als nur eine vier- bis sechsstündige Unterrichtsarbeit am Vormittag. Eine Ganztagsschule kann Kinder und Jugendliche eher in ihrer Gesamtpersönlichkeit erfassen und ihnen einen Lern- und Lebensraum bieten.
Im Arbeitskreis besuchten die Kolleginnen Silke Conradi, Kirstin Ellerkamp, Christiane Schmidt, Ulrich Tietjen und Margit Schwarz-Eggeling die Pestalozzischule in Lübbecke, die Schule am Erlengrund und zuletzt die Ina- Seidel Ganztagsgrundschule. Sie zeigten sich beeindruckt über die Motivation der Schülerinnen und Schüler zu lernen und ihre Freizeit aktiv zu gestalten. Dass die Freizeitangebote zur Stärkung der Persönlichkeit beitragen, zeigten die Ergebnisse in der Kunst- und Werk AG, in der Theater-AG und Spiele AG und besonders die Ergebnisse des Sozialtrainings zur Gewaltprävention.
»Indem die Ganztagsschulen ein erweitertes Lernangebot für Erfolgserlebnisse bieten können, stärken sie das Selbstwertgefühl und damit die Persönlichkeit der Schülerinnen und Schüler«, erläuterten die Pädagogen. Lehrende erhalten die Chance, Kinder und Jugendliche umfassender in Situationen beim Lernen, Essen und auch Spielen kennen zu lernen, in denen auch andere Stärken erwartet werden als im herkömmlichen Fachunterricht im 45-Minuten-Takt. Das verstärkte Miteinander führt dazu, dass alle Beteiligten sich mehr in die Schulgemeinschaft eingebunden fühlen. Eine aktive Gestaltung der Freizeit trägt dazu bei, dass sich die Kinder und Jugendlichen körperlich und psychisch gesund fühlen. Und das unter Rahmenbedingungen, die sich sehen lassen können: »Alle Ganztagsschulen verfügen über gestaltete Schulhöfe mit Klettergerüsten und Spielzeugangeboten, über moderne, lichtdurchflutete Räume, über didaktisch-methodisches Material und Zubehör und über Kolleginnen und Kollegen, die hinter dem Ganztagsschulkonzept stehen«, so die Lehrer.

Artikel vom 20.03.2007