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Farbenreicher Feiertag

Konzert des »Collegium musicum« zum 40-Jährigen

Von Andrea Auffenberg
(Text und Foto)
Paderborn (WV). Mit einem starken Auftritt feierte das »Collegium musicum« Paderborn am Sonntag in der voll besetzten Kaiserpfalz sein 40-jähriges Jubiläum.

1966 als Kammermusikkreis des Motettenchores vom damaligen Musikpädagogen Professor Paul Kötters gegründet, erfuhr das »Collegium« im Laufe der Jahre immer weitere instrumentale Ver-stärkung. Mittlerweile gehören die Aufführungen des sinfonisch besetzten Orchesters zu den Höhepunkten im Paderborner Kulturleben. So hob denn auch Paderborns stellvertretender Bürgermeister Josef Hackfort in seiner kurzen Laudatio die vielen musikalischen Geschenke hervor, die das »Collegium« den Paderbornern im Laufe der Jahre gemacht habe.
Es war in zweifacher Hinsicht erstaunlich, was das Orchester unter der Leitung von Claus Hütterott zu Gehör brachte: zum einen das hohe Niveau der agil aufspielenden Musikerinnen und Musiker, zum anderen die gelungene Werkauswahl, die einen inspirierenden Abend versprach. Mit der Ouvertüre aus »La clemenza di Tito« von Mozart setzte das Orchester erste Maßstäbe: die Musikerinnen und Musiker entwickelten eine gesunde Balance zwischen ausdrucksvoller musikalischer Gestaltung und Homogenität.
Glanzlichter des Abends waren die Auftritte des in Grimma geborenen Sängers Jochen Kupfer. Den Mozart-Arien »Der Prozess schon gewonnen« aus »Die Hochzeit des Figaro« und »Finch'han dal vino«, der sogenannten Champagner-Arie aus »Don Giovanni«, verlieh er mit gedecktem Bariton und elastischem Schwung farbenreichen Esprit. Auch Richard Wagners Arie »O du, mein holder Abendstern« aus der Oper »Tannhäuser« und Franz Schuberts Ballade »Erlkönig« gab er mit sicheren Tönen beachtliches Profil, wobei ihm auch sein präsentes darstellerisches Talent zugute kam. Krönender Abschluss seines Auftritts war Rossinis Cavatina Figaro aus »Der Barbier von Sevilla«.
Claus Hütterott, von 1993 bis 2000 und wieder seit 2002 Dirigent des »Collegium musicum«, hielt dabei die Fäden sicher in der Hand und übertrug seine interpretatorischen Vorstellungen exakt auf die musikalische Ausgestaltung. Das machte sich vor allen Dingen im zweiten Teil des Konzerts bemerkbar. Hier erklang Edvard Griegs Sinfonie in c-Moll, ein durch nordischen Tonfall geprägtes Werk des norwegischen Komponisten.
Das Orchester musizierte erfreulich farbenreich und überzeugte durch elastischen und federnden Schwung. Ein gelungener Abschluss dieses mit echter Begeisterung vorgetragenen, beachtlichen und mit kräftigem Beifall bedachten Konzerts.

Artikel vom 20.03.2007