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Kanonier freut sich auf die Konkurrenz

Handball-Cocktail: Steinhagen sucht noch Rechtsaußen und Kreisläufer - TV fehlen sechs Punkte

Altkreis (guf/joe). Groß war der Jubel am Sonntag in Steinhagen. Mit dem 27:25 gegen die TSG Schüren gewann die Spvg. zwei ganz wichtige Punkte für die Verbandsliga-Versetzung. Mit satten sechs Zählern Vorsprung gegenüber dem Vorletzten aus Hille sowie fünf Punkten auf Schüren ist das Team von Matthias Wieling fünf Runden vor Ende der ersten Verbandsliga-Saison der Vereinsgeschichte nur noch theoretisch abstiegsgefährdet.

»Steinhagen bleibt auf jeden Fall drin«, war sich Schürens Spielertrainer Alexander Maystrenko nach dem Schlusspfiff sicher. »Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt. Dann hat Steinhagen aber mehr Gas gegeben und verdient gewonnen«, so der ehemalige Zweitliga-Akteur der TSG Herdecke.
Bei den Schnapsdörflern dürfte ihm vor allem Rückraumkanonier Christoph Lewanzik aufgefallen sein. Dieser glänzte mit neun Treffern, benötigte dafür allerdings mehr als doppelt so viele Versuche. »Wenn es bei mir nicht läuft, gibt das auch der gesamten Mannschaft einen Knacks. Am Ende haben wir das Spiel zum Glück nochmal gedreht«, so Lewanzik, der am Sonntag der einzig permanent torgefährliche Rückraumspieler der Spvg. war.
Gerade, nachdem gegenüber dem Aufstiegsjahr in Meßling, Szierbowski und Bäumer ein komplettes Rückraumtrio fehlt, ist der jüngste der drei Lewanzik-Brothers für Steinhagen so wertvoll. Sein (Über-)Mut zum Abschluss aus der zweiten Reihe kostet Trainer und Fans zwar oft Nerven, aber Matthias Wieling weiß, dass der Rohdiamant auf dem Weg zum letzten Schliff Rückendeckung braucht: »Christoph hat großes Potenzial und ist ein junger Spieler, der noch viel lernen muss.«
Dass Steinhagen vom Sommer an zwei weitere Akteure für seine Lieblingsposition aufbieten kann, betrachtet der 21-Jährige nicht als Konkurrenz: »In der nächsten Saison bekommen wir mit Christian Blankert und Sascha Tarner zwei sehr gute Spieler dazu. Das bedeutet für micht Entlastung«, freut sich der Halblinke. Denn er beschreibt das derzeit auf ihn fokussierte Spiel als »ziemlich anstrengend«. Weil drei Rückraumspieler (zusätzlich kommt Alex Wagemann) dazu stoßen und das Punktepolster stattlich ist, blicken die Steinhagener optimistisch in die Verbandsliga-Zukunft. Aber es gibt noch Wünsche. »Neben einem zweiten echten Kreisläufer neben Florian Haubrock würden wir uns gerne durch einen Rechtsaußen verstärken«, sagt Matthias Wieling. Talentierte, ehrgeizige Leute sollen es sein. Der Flügelmann stünde gleich in der Verantwortung, denn Björn Sadlack will wegen wichtiger Prüfungen im Herbst für einige Monate kürzer treten.
Unterdessen steht TV Werther (13:29 Punkte) und Spvg. Versmold (12:30) in der Landesliga nach den Niederlagen vom Wochenende das Wasser bis zum Hals. Werthers Coach Joachim Tegelhütter stimmt die kämpferische Leistung seiner Crew bei der unglücklichen Schlappe in Brockhagen zuversichtlich - aber ob auch die Nerven in den entscheidenden Spielen halten?
»Wir könnten schon in aller Ruhe die Mannschaftsfahrt planen, hätten wir durch schlechte Auswärtsleistungen in der Vergangenheit die Situation nicht selbst heraufbeschworen«, ärgert sich »Tegel« über einige Blackouts in der Hinserie. Seine Rechnung: »Sechs Punkte mehr auf dem Konto müssten es eigentlich sein.« Umso wichtiger ist jetzt Heimstärke - schon am kommenden Sonntag gegen den Tabellenachten Telgte.

Artikel vom 20.03.2007