Diskussion: Darf man über den Nazi-Diktator lachen?
Bünde (BZ). Den umstrittenen Film »Mein Führer« mit Helge Schneider zeigt das Universum am Donnerstag, 22. März, um 20 Uhr. Zu der Frage, ob man das Thema Hitler und Holocaust zur Komödie machen kann, hat der Förderverein zwei Gäste eingeladen: Christina Whitelaw, Lehrerin am Gymnasium am Markt und Leiterin der Netzwerkgruppe, die sich die Forschung über die jüdische Gemeinde in Bünde und die Vermittlung zwischen heute und den jüdischen und nichtjüdischen Zeitzeugen der NS-Diktatur zur Aufgabe gemacht hat. Monte Jaffe, international bekannter Opernsänger, Schriftsteller und Schauspieler, US-Staatsbürger, wohnhaft in Werther. Jaffe leistet Friedensarbeit in Israel und in Deutschland durch Konzerte gegen Rechts. Er ist Angehöriger des jüdischen Glaubens. Nach der Vorstellung wird unter der Leitung von Christian Kowalewsky eine Diskussion mit den Gästen angeboten. Der Film »Mein Führer - Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler« spielt in Berlin im Jahr 1944: Die Deutschen sind schon seit langer Zeit daran, den Krieg zu verlieren. Natürlich will dies aber niemand im Propagandaministerium einsehen. Joseph Goebbels (Sylvester Groth) hält mit Propagandafilmen weiterhin das Volk munter oder versucht es jedenfalls. Dabei kaschiert er, wo er nur kann. Nur beim Führer (Helge Schneider) kommt er nicht mehr weiter. Dieser sitzt mehr und mehr nur noch apathisch in seinem Büro, abgekapselt von der Umwelt, und bekommt die Zornesröte höchstens dann ins Gesicht, wenn der Kaffee nicht schmeckt. Zum Wiederentfachen des Diktators alten Kampfgeistes setzt Goebbels ihm das größte nationalsozialistische Feindbild vor - einen Juden. Adolf Grünbaum (Ulrich Mühe), einst ein berühmter Schauspiellehrer, wird aus dem KZ Sachsenhausen geholt. Ausgerechnet er soll Hitler die Inbrunst zurück verleihen, und dass innerhalb ganzer fünf Tage. Ein unmögliches Unterfangen, wie Grünbaum es zuerst einschätzt. Zu zerrissen sei der Herrscher über das Dritte Reich. Nachdem Goebbels aber seine ganze Familie aus dem KZ befreit, versucht er dem anscheinend hoffnungslosen Fall doch noch zu behandeln. Weitere Vorstellungen im Universum: Sonntag, 25. März, und am Dienstag, 27. März, jeweils um 20 Uhr.
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