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Mater Dolorosa
wird neu in
Szene gesetzt

Projekte der Lütmarser Rentner

Von Ingo Schmitz
Lütmarsen (WB). Zugewuchert und mit Moos bewachsen: Die Mater Dolorosa, die Darstellung der schmerzensreichen Mutter auf dem Vorplatz des Lütmarser Friedhofes, hat schon bessere Zeiten gesehen. Doch die sollen jetzt Dank der Rentnerband wieder anbrechen.

Die Auszeichnung mit dem Ehrenamtspreis der Stadt Höxter im vergangenen Jahr hat die aktiven Rentner des Dorfes Lütmarsen zu neuen Ideen beflügelt. »Wir wollen im Bereich des Friedhofs dem dörflichen Erscheinungsbild zu neuem Glanz verhelfen«, erläutert Ortsheimatpfleger Karl-Josef Kruse das 11 000-Euro-Projekt, das die Rentner durch eigene Tatkraft und mit Hilfe von Spenden finanzieren wollen.
Allein im vergangenen Jahr setzten die ehrenamtlich Engagierten in ihrem Dorf drei große Vorhaben um. Sie verlegten aus Sicherheitsgründen die Trasse des Radwegs R 1 und schafften so auch noch eine neue Anbindung an das Dorf. Außerdem errichteten sie ein stilisiertes Landwehrtor und am Gutshof wurde ein Geschichtsdenkmal installiert. »In diesem Jahr geht es uns vor allem darum, das Vorhandene zu pflegen und richtig in Szene zu setzen«, betont Kruse.
Als »Baustelle« suchten sich die Akteure nun den Vorplatz des Friedhofes aus. Im vergangenen Jahr war dieser Ort von der Bewertungskommission des Wettbewerbs »Unser Dorf hat Zukunft« als verbesserungswürdig eingestuft worden. »Als erstes hat der Ortschaftsarbeiter nun den nicht ortsüblichen Bewuchs entfernt. Danach haben wir das bei der Mater Dolorosa benachbarte Kriegerehrenmal freigeschnitten. Als nächstes wird das Heiligenhäuschen renoviert«, sagt Kruse. Dabei wird der frostgeschädigte grüne Sandstein ausgebessert. Währenddessen erhält die Figur, die Mutter Gottes mit Jesus auf dem Schoß, eine neue farbliche Gestaltung. Diese Arbeit übernimmt Hans Meyer aus Bredenborn.
Besonders kostenträchtig ist die neue Treppe mit drei Podesten, die die Teilnehmer der traditionsreichen Prozessionen künftig zu der Mater Dolorosa führen soll. Bislang ist dort nur eine Wiese. Zudem wird ein behindertengerechter, gepflasterter Verbindungsweg zum Ehrenmal angelegt. Alles geschieht unter der bewährten Bauaufsicht von Hugo Spieker.
Im Zentrum der Anlage soll nach den Plänen von Günter Niedzballa, der den Entwurf gezeichnet hat, ein Rondell mit Ruhebänken und einem Brunnen entstehen. »Das Taufbecken der Vorgängerkirche und die alte Turmkuppel werden mit einem Wasserspiel versehen«, verrät Kruse, der das Vorhaben bis zum Schützenfest im Juli abgeschlossen haben möchte. Danach folgt der zweite Bauabschnitt: Das benachbarte Bushaltestellen-Häuschen wird umgesetzt. An der Stelle wird ein Fachwerk-Unterstand errichtet. Kruse: »Hier wollen wir unsere Gäste auf die Dorfgeschichte und das Geschichtsdenkmal aufmerksam machen.«
Der Ortsausschuss Lütmarsen wird sich am Montag, 26. März, mit dem Projekt befassen. Dann geht es um die Zustimmung von Seiten der Politik.

Artikel vom 20.03.2007