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Mit allen Sinnen den Kreuzweg erleben

Ostergarten im Gemeindehaus Bergkirchen vermittelt die christliche Botschaft

Von Marc Schmedtlevin
(Text und Fotos)
Bad Oeynhausen-Bergkirchen (WB). Hören, sehen, fühlen: Mit allen Sinnen kann man die Osterbotschaft im Gemeindehaus Bergkirchen erfassen. Viele Helfer haben dort in monatelanger Vorarbeit einen phantasievollen Ostergarten gestaltet. Er zeigt den Kreuzweg Jesu nach. Am Sonntag war die offizielle Eröffnung.

Anhand von nachgebauten Szenen aus der Bibel präsentiert das Ostergartenteam der Kirchengemeinde Bergkirchen die Geschichte von Jesus aus Nazareth von der Kreuzigung bis zu seiner Auferstehung. Mit Musik wurden die Zuschauer auf eine außergewöhnliche Reise von mehr als 2000 Jahren mitgenommen.
Alles begann auf der Straße nach Jerusalem, auf der Jesus mit Eseln und seinen Jüngern unterwegs war. An der nächsten Station wurden die Besucher zu einem Passahmahl im Kerzenschein eingeladen. Die Stationen setzten bei den Zuschauern die Phantasie in Gang. Besonders das Gespräch zwischen Jesus und seinem Vater vor seiner Gefangenschaft wurde mit viel Gefühl dargestellt. Jesus fragte dabei um Rat, wie er sich gegenüber seinen Jüngern Petrus, Jakobus und Johannes verhalten sollte. Der Tag der Kreuzigung wurde von dunkler Musik begleitet, die sich auch auf die Atmosphäre in den Räumen des Gemeindehauses auswirkte.
Am Tag der Auferstehung wurde hingegen gefeiert. Mit einem traditionellen Tanz aus dem Hebräischen wurde Jesu Wiedergeburt beklatscht und besungen. Allen stand die Freude am Tanz und der Musik ins Gesicht geschrieben. Die Menschen wussten, dass sie bei einer besonderen Prämiere des Ostergartens dabei sein durften. Die Aktion stärkte das Gemeinschaftsgefühl der bunt zusammengewürfelten Gruppe untereinander enorm. Schließlich waren alle Altersgruppen vertreten.
Die letzte Station war mit Ringen zum Thema »Vater Unser« ausgelegt, die sich mit allen Lebenssituationen befassten. Es war Aufgabe der Besucher, einen Ring mit einer Frage oder einer Bitte zu füllen und diese an Gott zu richten. Nach der Bibelerkundungsreise waren alle Gäste noch zu Sekt und eingeladen.
Die Idee für den Ostergarten hatte Gemeindepfarrer Eberhard Baade, der diese Aufgabe dann an die Gemeindegruppe »UFOS« weitergab. Die »UFOS« sind die über 50-Jährigen. Die Umsetzung dieser Idee fing vor knapp anderthalb Jahren auf einem Familiennachmittag an. Pastor Baade hatte kurz zuvor über den Bibellesebund vom Ostergarten in Linkenheim bei Karlsruhe erfahren. Mit dieser Anregung richtete er sich an die »UFOS«, die sich spontan für den Ostergarten begeisterten.
»Die Ostergeschichte ist das, was uns alle zu Christen macht. Nämlich Jesu Tod und Auferstehung mit allen Sinnen erleben«, sagte Regina Clemens bei ihrer Begrüßungsrede. Bei den Vorbereitungen waren rund 100 Helfer aktiv am Werk. Sie werden auch die Führungen in den kommenden drei Wochen übernehmen. »Wir werden 13 Rundgänge am Tag anbieten. Wenn alles gut läuft, werden sich mehr als 4 000 Menschen den Ostergarten anschauen«, sagte Pastor Baade.
Die erste Führung am Sonntagnachmittag war schon ein voller Erfolg bei allen Altersgruppen. Auch Bürgermeister Klaus Mueller-Zahlmann war vom Arbeitsaufwand der Bergkirchener Gemeinde begeistert. Ziel ist es, die Ostergeschichte einmal ganz anders zu vermitteln und speziell die Jüngeren in szenischen Darstellungen an den christlichen Glauben heranzuführen.

Artikel vom 20.03.2007