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Profi-Traum ist für Max ein
wirkliches Ziel

WB-Serie Sportasse: Max Wegner

Lübbecke (ko). Hat der Fußballkreis Lübbecke einen neuen Fußball-Star, der in der Bundesliga Fuß fasst? Wenn es nach Jens Rehagel, dem Sohn des großen Otto, geht, dann ja: Der Lübbecker Max Wegner schloss in der vergangenen Woche beim Fußball-Bundesligisten Hannover 96 einen Fördervertrag für die Dauer von eineinhalb Jahren ab.

»Wir zählen auf Dich!«, sagte Rehhagel Junior, der Jugendkoordinator bei Hannover 96 ist und Max gerne in der A-Jugend aufnahm. Max Wegner ist derzeit der einzige A-Jugendliche des Fußballkreises Lübbecke, der in der Ersten (Jugend-)Bundesliga spielt. Der 16-Jährige wechselte in der Winterpause von Arminia Bielefeld zu den 96-ern. Blick zurück - Schritt nach vorne: »Ich habe bei Arminia zwei schöne Jahr erlebt«, erzählt der ehrgeizige und zielstrebige, offensive Mittelfeldspieler und Stürmer. Unvergessliches Erlebnisse: sein erstes Tor für Bielefeld im ersten Spiel gegen Schalke 04 - sein Treffer war gleichzeitig der Schlüssel zum Sieg; sein Auftritt mit Arminias B-Jugend an alter Wirkungsstätte, nur wenige 100 Meter von seinem Elternhaus entfernt, beim Freeway-Cup in der Kreissporthalle. Nach einer Verletzung und jetzt einem halben Jahr A-Jugend bei Arminia Bielefeld suchte Max Wegner jedoch nun eine neue Herausforderung. Bei den »Roten« kannte man den schnellen, schussstarken Wegner, der den Ball behaupten kann wie ein Großer (»Früher war mein Vorbild Ronaldo!«), bereits. Aber auch die ehrliche Selbsteinschätzung »Ich mache mein eigenes Ding«, die scheinbare Ruhe, seine Art und Weise, einer Mannschaft zu dienen, scheinen die Messestädter überzeugt zu haben.
In Hannover traf er auch wieder auf seinen Entdecker und früheren B-Jugend-Coach der Arminia, Jürgen Danielic. Ein kurzes Gespräch und eine Trainingseinheit genügten: »Die Mannschaft hat mich freundlich aufgenommen. Leider kann ich im Moment nur an Freundschaftsspielen teilnehmen«, bedauert Wegner. Die Arminia habe ihn wegen seines Wechsels während der Saison für ein halbes Jahr sperren lassen. Einerseits sei dies für den Vollblutfußballer natürlich ärgerlich, aber zurückwerfen lassen und schon gar nicht zurücklehnen bis zur neuen Saison möchte sich Max Wegner nicht. Für Wegner ist Arminias Haltung auch ein Zeichen, dass man beim Deutschen Sport Club aus der Leineweberstadt seinen Weggang ein wenig bereut. »Dann hätten die mich nach meiner auskurierten Verletzung eben nicht ständig auf der Bank schmoren lassen sollen. Die Bemühungen, mich zurückzugewinnen, kamen zu spät. Ich muss auch an mich denken«, deutet er mehr als nur an, dass die Trennung nicht nur in Harmonie abgelaufen ist. Sogar ein Freundschaftsspiel von Arminia Bielefeld gegen Hannover 96 wurde jetzt kurzfristig abgesagt.
Hannover 96 -Êdas heißt für Max Wegner fünfmal in der Woche Training. In Bielefeld waren es nur vier Trainingseinheiten in der Woche. Nach Hannover fährt er mit der Bahn. Unterwegs heißt es für den Schüler der Kollegschule dann schon mal, einen Teil der Hausaufgaben zu erledigen. Ein Vorteil ist für ihn, dass er nur wenige Meter von der Schule wohnt. In drei Tagen feiert er seinen 17. Geburtstag. Max Wegner weiß natürlich, wem er es mit zu verdanken hat, dass er auf so hoher Ebene Fußball spielen darf: seinen Eltern, die ihn Tag für Tag zum Bahnhof fahren und abholen. Auch für sie spielt er konzentriert Fußball und verzichtet am Wochenende auf anstrengende Partys und Disco-Besuche. Angefangen mit dem Fußball spielen hat Max Wegner als Sechsjähriger auf dem großen Bolzplatz am Wittekind-Gymnasium. Seine Mutter hatte schon damals so eine Ahnung, dass aus dem »Straßenfußball« mal etwas werden könnte. Als Achtjähriger begann Max Wegner seine Karriere dann in der E-Jugend beim FC Lübbecke. Auch da gehörte er von Anfang an zu den Besten. In der C-Jugend spielte er beim SV Schnathorst. Hier begann seine Karriere erst richtig. Bei einem Spiel des SVS gegen Borussia Dortmund hatten die Späher eigentlich andere Kicker im Visier, aber dann war es Max, der von Arminas »Scouts« und dem damaligen DSC-Coach und aktuellem Trainer Jürgen Danielic entdeckt wurde. Der Anfang einer Erfolgsgeschichte. . .

Artikel vom 21.03.2007