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Kreckler erhält
»Denkzettel«

Trainerfindung am Mittwochabend

Von Lars Krückemeyer
Spenge (BZ). Im Abstiegskampf greift das Trainerduo Horst Brinkmann und Andreas Bock knallhart durch. So erhielt Rechtsaußen David Kreckler, dem hartnäckig ein Wechsel zum derzeitigen Tabellenletzten der 1. Bundesliga, Eintracht Hildesheim, nachgesagt wird, für das Berlin-Spiel einen »Denkzettel« verpasst und musste bis auf zwei Siebenmeter 60 Minuten lang auf der Bank schmoren.

»Wir haben so entschieden, weil er sich in den letzten Spielen und im Training nicht angeboten hat«, lautete die Begründung von Brinkmann. »Es geht darum, dass sich jeder voll reinhängt. Wenn es gut läuft, hat man viele Schulterklopfer. Aber der Charakter zeigt sich erst, wenn die Luft dünner wird. Ich erwarte, dass in den nächsten acht Wochen jeder - auch im Umfeld -Êsein Ego zurückstellt. Die Hauptsache ist, dass wir am 19. Mai den Klassenhalt geschafft haben. Egal wie und egal mit wem«, stellte Bock klar. Übrigens passten die beiden Kurzauftritte Krecklers am Samstagabend ins Bild: beim 1:3 und beim 19:22 scheiterte der Linkshänder mit seinen Siebenmetern an den Berliner Torhütern. Bleibt zu hoffen, dass der Blondschopf in den restlichen zehn Spielen wieder zu früherer Form zurückfindet, denn - das muss kritisch angemerkt werden - Vertreter Maik Dittrich blieb im Angriff zwar ohne Fehler, warf aber nicht ein einziges Mal auf das Berliner Tor. Derweil steht die Trainerfindung für die neue Saison beim TuS Spenge vor dem Abschluss. Am Mittwoch Abend kommt der Wirtschaftsrat zur entscheidenden Sitzung zusammen und wird Horst Brinkmann -Êzugleich sportlicher Leiter -Êbeauftragen, einen der Kandidaten zu verpflichten. In der engeren Wahl sind drei Trainer, die laut Brinkmann finanziell auf einer Wellenlänge liegen. Dagegen scheint Sven Liesegang, der seinen Posten zum Saisonende beim Ligakonkurrenten Anhalt Bernburg räumen muss, aus dem Rennen zu sein. Erfreut zeigte sich Brinkmann darüber, dass viele aktuelle Spieler ihre Bereitschaft signalisiert hätten, auch im Falle eines Abstiegs zu bleiben. »Sie fühlen sich mitverantwortlich und wollen die Karre wieder aus dem Dreck holen, wenn es schief geht.«
Äußerst gedämpft fiel die Freude über den Sieg in Spenge beim Tabellenführer aus, der bereits am Freitag nach Ostwestfalen gereist war und in Minden übernachtet hatte. »Das war einfach unprofessionell von uns und nicht das erste Mal, dass wir auswärts eine klare Führung verspielt haben. Ich erwarte, dass die Spieler von der 1. bis zur 60. Minuten durchziehen. Wir zahlen ja auch vom 1. bis 30. die Gehälter und nicht nur bis zum 4.«, gab der gewohnt redegewandte Füchse-Manager Bob Hanning ziemlich enttäuscht zu Protokoll. Allerdings nicht, ohne die engagierte Leistung des Drittletzten zu würdigen. »Der TuS Spenge hat aufopferungsvoll gekämpft. Wenn sie weiterhin so engagiert spielen, werden sie mit dem Abstieg nichts zu tun haben!«

Artikel vom 19.03.2007