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Raus aus der Klasse, rein ins Tipi

Langenberger Schüler gestalten ihr Schulgelände mit grünen Spielräumen

Langenberg (WB). Mit zwei grünen Indianertipis und einem »lebenden Zaun« ist das Schulgelände der Hauptschule Langenberg neu und naturnah gestaltet worden. Die Fünftklässler legten selbst Hand an und bauten an zwei Projekttagen »lebendige Bauwerke« aus Weiden. Gefördert wird das Projekt von der Kreissparkasse Wiedenbrück.

Das Schnittgut der Weide ist besonders gut geeignet, da es sich durch rasches Wachstum und schnelle Wurzelbildung auszeichnet. So werden sich die neuen Spielorte schon bald begrünen und bieten den Kindern natürliche Verstecke und Rückzugsorte. Wichtig ist die Bewässerung der Weidenstangen, die die Schüler mit ihren Tipi- und Weidenzaun-Patenschaften übernehmen.
Durchgeführt und begleitet wird die naturpädagogische Aktion von der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld e. V.. Das verwendete Weidenmaterial haben Mitarbeiter der Biostation beim Schneiden der Kopfweiden auf dem gegenüberliegenden Gelände gewonnen. Die zum Teil hohlen Schnittstellen der Bäume dienen den höhlenbrütenden Vögeln als Nistplatz.
Zu den Höhlenbrütern gehört auch der vom Aussterben bedrohte Steinkauz. Die kleinste hier heimische Eulenart ist in der kopfbaumreichen Kulturlandschaft von Langenberg noch mit einem relativ guten Bestand vertreten. Bekannt ist zum Beispiel ein Steinkauz-Brutrevier in unmittelbarer Umgebung der frisch geschnittenen Weiden, die junge Käuzchen zum Brüten einladen. Gemeinsam mit den Schülern der Langenberger Hauptschule wird zusätzlich auch eine Niströhre in einer der geschnittenen Kopfweiden aufgehängt. Die Kinder lernen mit dieser Aktion spielerisch den Lebensraum der sensiblen Steinkäuze kennen und erfahren vor Ort die ökologischen Zusammenhänge.
Diese Umweltbildungsarbeit stellt einen wesentlichen Schwerpunkt eines neuen Projektes der Biologischen Station Gütersloh/Bielefeld dar. Es handelt sich um das Schutzprojekt für »Laubfrosch und Steinkauz«, das den Bestandsrückgang der beiden sensiblen Tierarten aufhalten soll und, wie berichtet, von der Stiftung der Kreissparkasse Wiedenbrück in den kommenden fünf Jahren mit jeweils 10 000 Euro gefördert wird.
Für die Umsetzung der Schutzmaßnahmen für den »Laubfrosch« sucht die Biologische Station noch Gewässer, an denen der »Froschkönig« vorkommt und die von Gehölzen freigestellt werden müssen. Kontakt : www.biostation-gt-bi.de, Telefon 0 52 09/98 01 01. Ansprechpartner sind Conny Oberwelland und Matthias Glatfeld.

Artikel vom 17.03.2007